Norditalien während des Zweiten Weltkrieges: Ein junger katholischer Priester muß in dem durch die Kriegswirren zerrissenen Land Stellung beziehen, als die Frau, die er heimlich liebt, als Partisanin verhaftet und zum Tode verurteilt wird. Kein Kriegsfilm im herkömmlichen Sinne, eher ein Psychogramm von Menschen, die durch die äußeren Umstände in seelische Ausnahmezustände getrieben werden. Dabei geraten Regie und Hauptdarsteller an die Grenze ihres Ausdrucksvermögens und können nur in wenigen Momenten den Rahmen eines anrührenden Fernsehdramas sprengen.
- Ab 14 möglich.
Geiseln der Verdammnis
Drama | USA 1996 | 96 Minuten
Regie: Thomas Michael Donnelly
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Filmdaten
- Originaltitel
- THE GARDEN OF REDEMPTION
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 1996
- Produktionsfirma
- Paramount
- Regie
- Thomas Michael Donnelly
- Buch
- Thomas Michael Donnelly
- Kamera
- Jacek Laskus
- Musik
- John Altman
- Schnitt
- Anthony Sherin
- Darsteller
- Anthony LaPaglia (Don Paolo) · Embeth Davidtz (Adriana) · Dan Hedaya (Captain Zito) · Peter Firth (deutscher Kommandant) · Jorge Sanz (Aldo)
- Länge
- 96 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14 möglich.
- Genre
- Drama | Literaturverfilmung
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Veröffentlicht am
27.01.1997 - 12:10:54
Diskussion
Oberitalien, im März 1945: Die Bewohner der (fiktiven) Kleinstadt Vaiano hoffen, daß die Amerikaner endlich weiter vorrücken und sie von der deutschen Gewaltherrschaft befreien. Der junge katholische Priester Don Paolo hat sich in seine Kirche zurückgezogen, während der alte Pfarrer Don Sebastiano heimlich die Partisanen unterstützt. Krieg und Faschismus scheinen Don Paolo weniger zuzusetzen als die hübsche Adriana, in die er sich immer mehr verliebt. Die Tragödie bekommt Züge einer Charaktertragödie, als der bei den Nazis als feige und unverdächtig geltende Priester von den Partisanen den Auftrag erhält, als Kurier die Koordinaten für einen Angriff den Amerikanern (in Modena) zu überbringen. Auf historische Details oder Lokalkolorit sollte man in dieser gut unterhaltenden Produktion nicht viel Wert legen. Im Mittelpunkt der mitunter etwas didaktisch dargestellten Geschehnisse steht der ängstliche Priester, dem der alte Pfarrer vorhersagt, daß seine Liebe zu Adriana zur Probe wird, auf die ihn Gott gestellt hat. Eine Probe, die den Priester auf einen inneren und äußeren Leidensweg führt. Dabei geraten Regie und Hauptdarsteller an die Grenze ihres Ausdrucksvermögen, so daß der Film nur in wenigen Momenten das Terrain des anrührenden Fernsehdramas verläßt, erschüttert und anregt.
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