Stammheim

Gerichtsfilm | BR Deutschland 1985 | 107 Minuten

Regie: Reinhard Hauff

Rund zehn Jahre, nachdem in Stammheim die führenden Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe und Gründer der terroristischen "Rote Armee Fraktion" vor Gericht gestellt und verurteilt wurden, unternimmt Regisseur Reinhard Hauff eine filmische Rekonstruktion des 192 Tage währenden Prozesses. Ausgehend von authentischen Protokollen und unter Verzicht auf dramaturgisches Beiwerk beschränkt sich die Inszenierung bewußt auf wörtliche Rezitation, ohne daß die politisch-gesellschaftlichen Hintergründe des Falles beleuchtet werden. Hauffs freiwillige Askese läßt viele Fragen offen, ermöglicht jedoch beklemmende Einsichten in das Innere eines Justizapparates, der von der politischen Brisanz der Materie überfordert ist und Schwächen zeigt. Obwohl keineswegs beschönigend in den Angeklagtenporträts, leistet der Film einen wichtigen Beitrag zum Verständnis politisch motivierter Gewalt und provoziert die erneute Auseinandersetzung mit einem tabuisierten, bislang unbewältigten Kapitel deutscher Geschichte. Hauptpreis der Berliner Filmfestspiele 1986. - Ab 16.

Filmdaten

Produktionsland
BR Deutschland
Produktionsjahr
1985
Produktionsfirma
Bioskop/Thalia Theater
Regie
Reinhard Hauff
Buch
Stefan Aust
Kamera
Frank Brühne · Günther Wulff
Musik
Marcel Wengler
Schnitt
Heidi Handorf
Darsteller
Ulrich Pleitgen (Vorsitzender) · Ulrich Tukur (Andreas Baader) · Therese Affolter (Ulrike Meinhof) · Sabine Wegner (Gudrun Ensslin) · Hans Kremer (Jan-Carl Raspe)
Länge
107 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Gerichtsfilm
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