Verfilmung von Paul Claudels zwischen 1919 und 1924 entstandenem Stück: Im Mittelpunkt die durch bewußten Verzicht unerfüllbare Liebe zwischen der schönen jungen Gemahlin eines spanischen Granden zur Zeit König Philipp II. und einem tatendurstigen Edelmann, der enttäuscht als Vizekönig nach Amerika segelt. Um ihrem weitaus älteren Ehemann die Treue halten zu können, weiht sie einen ihrer seidenen Schuhe der Jungfrau Maria. Der Film folgt der Struktur der Vorlage, die sich über Epochen und Erdteile erstreckt und in vier Tage gegliedert ist. Als roter Faden zieht sich durch die Dichtung die tiefe Überzeugung von der Unlösbarkeit der Ehe. Die vorzügliche deutsche Neufassung und Synchronisation wird dem spirituellen Gehalt der Dichtung gerecht. So befremdlich die romantisch-schwülstige Inszenierung zunächst erscheinen mag: wer sich mit Geduld darauf einläßt, erlebt große Dichtung in einer eindrucksvoll konsequenten filmischen Gestaltung.
- Sehenswert.
Der seidene Schuh
Drama | Frankreich 1985 | 410 Minuten
Regie: Manoel de Oliveira
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Filmdaten
- Originaltitel
- LE SOULIER DE SATIN | O SAPATO DE CETIM
- Produktionsland
- Frankreich
- Produktionsjahr
- 1985
- Produktionsfirma
- Films du Passage/Métro E. Tal/I.N.A./SSR/WDR
- Regie
- Manoel de Oliveira
- Buch
- Manoel de Oliveira
- Kamera
- Elso Roque
- Musik
- Joào Paes
- Schnitt
- Janine Martin
- Darsteller
- Luís Miguel Cintra (Don Rodrigo) · Patricia Barzyk (Dona Proeza) · Jean-Pierre Bernard (Don Camillo) · Anne Gautier (Dona Musica) · Henri Serre (1. König)
- Länge
- 410 Minuten
- Kinostart
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- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert.
- Genre
- Drama | Literaturverfilmung