Drei Frauen (1924)

Früher amerikanischer Stummfilm Ernst Lubitschs, der sich weniger um Moral schert als um Verletzung, Schmerz und Einsamkeit: Mutter und Tochter haben nacheinander eine Affäre mit dem gleichen Mann, einem gedankenlosen Frauenheld. Eine dritte Frau kommt ins Spiel, die Mutter erschießt den Mann. Was als lockere Gesellschaftskomödie beginnt - mit doppelter Moral, Eitelkeit und Augenzwinkern - bekommt einen starken melodramatischen Akzent. Im Stil sind schon sehr viele Elemente von Lubitschs subtiler Dramaturgie - später "Lubitsch-Touch" genannt - zu erkennen: Blicke, die Anordnung von Gegenständen und winzige Details verraten mehr über die wahren Zusammenhänge der Geschichte als ihre Handlung.