Ein 19jähriger Postangestellter beobachtet heimlich seine Nachbarin durch ein Fernrohr. Schließlich findet er Kontakt zu der attraktiven Frau. Sie, die sexuelle Abenteuer, aber keine Liebe kennt, treibt ihn durch ihre zynische Zurückweisung seiner idealisierten Vorstellungen von Liebe in den Selbstmord. Der Film endet - anders als die längere Kinofassung "Ein kurzer Film über die Liebe" - damit, daß er sie nach seiner Gesundung zurückweist. Eine Erforschung unserer Vorstellungen von Liebe, Sexualität, Treue und Keuschheit, wobei der Film durch die gleichzeitige Bestätigung und Verneinung der Möglichkeit einer uneigennützigen Liebe provoziert. Zweifellos setzt dieser Teil Absicht und Perspektive des gesamten Zyklus am besten um: der Blick auf eine fremde Person, die Überwindung der Distanz, die Annäherung über ein Verstehen des Gegenübers. Beispielhaft auch die konzentrierte Kameraführung und die subtile Farbdramaturgie.
- Sehenswert ab 16.
Dekalog, Sechs
Drama | Polen/BR Deutschland 1988/89 | 58 Minuten
Regie: Krzysztof Kieslowski
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Filmdaten
- Originaltitel
- DEKALOG, SZESC
- Produktionsland
- Polen/BR Deutschland
- Produktionsjahr
- 1988/89
- Produktionsfirma
- Poltel/SFB
- Regie
- Krzysztof Kieslowski
- Buch
- Krzysztof Kieslowski · Krzysztof Piesiewicz
- Kamera
- Witold Adamek
- Musik
- Zbigniew Preisner
- Schnitt
- Ewa Smal
- Darsteller
- Grazyna Szapolowska · Olaf Lubaszenko · Stefania Iwinski · Piotr Machalica · Artur Barcis
- Länge
- 58 Minuten
- Kinostart
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- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 16.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Sämtliche zehn Teile des außergewöhnlichen "Dekalog" Zyklus' sind auf DVD in einer hochwertigen, schön aufgemachten Box erschienen, die mit dem "Silberling 2008" ausgezeichnet ist. Das Bonusmaterial auf einer separaten DVD besticht durch die Dokumentation "STILL ALIVE - Ein Film über Krzysztof Kieslowski" (82 Min.) sowie durch das Werkstattgespräch "100 FRAGEN an Krzysztof Kieslowski" (42 Min.); ein ausführliches Booklet rundet die gelungen Box ab.