Zwei Schwestern und der kleine Sohn einer der beiden Frauen kommen in eine fremde Stadt, deren Bewohner eine unverständliche Sprache sprechen und die offenbar von kriegerischen Auseinandersetzungen heimgesucht wurde. In einem labyrinthischen Hotel isoliert, sinken alle in lähmende Kommunikationslosigkeit. Während ihre Schwester einer tödlichen Krankheit erliegt, gibt sich die Mutter des Jungen sexuellen Exzessen hin. Ingmar Bergman inszeniert ein Inferno der Angst, Verwirrung und Hilflosigkeit, wobei gerade das Fehlen lautstarker Katastrophen dem Film eine Aura eisiger Kälte und suggestiver Bedrohung verleiht. Die Schockwirkung beruht weniger auf spekulativen Details als vielmehr auf der stilistischen Geschlossenheit und Strenge des Films, die allgemein auf Existenznot und universelle Entfremdung zu verweisen scheint. Das in einem gottverlassenen, artifiziellen Niemandsland angesiedelte Werk Bergmans ist eine Parabel, die in ihrer Symbolfülle Raum für unterschiedliche Deutungen gibt. Aufgrund seiner Anfang der 60er Jahre provozierenden Darstellung von Sexualität wurde der Film in einigen europäischen Ländern beschlagnahmt bzw. zensiert.
Drama | Schweden 1963 | 95 Minuten
Regie: Ingmar Bergman
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Filmdaten
- Originaltitel
- TYSTNADEN
- Produktionsland
- Schweden
- Produktionsjahr
- 1963
- Produktionsfirma
- Svensk Filmindustri
- Regie
- Ingmar Bergman
- Buch
- Ingmar Bergman
- Kamera
- Sven Nykvist
- Musik
- Johann Sebastian Bach
- Schnitt
- Ulla Ryghe
- Darsteller
- Ingrid Thulin (Ester) · Gunnel Lindblom (Anna) · Jörgen Lindström (Johan) · Hakan Jahnberg (der junge Kellner) · Birger Malmsten (der Barkellner)
- Länge
- 95 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16 (fr. 18; f)
- Genre
- Drama