„Es hat lange gedauert, bis die Filmkritik aufhörte, ein Nebenamt der Lokalreporter, der Theater- und Buchkritiker zu sein. Es fehlte beim Zeitungsverleger die Vorstellung, dass es sich hier um etwas anderes handeln könne als um eine redaktionelle Gegengabe für die Inserate der Kinotheater. Als dann endlich die Filmkritik mit eigenen, eben filmmäßigen Begriffen arbeitete, auf ein gutes geistiges Niveau und an einen Platz im Blatt gelangt war, der dem der Theater- und der Kunstkritik entsprach, da begann die Filmkunst nach rascher Blüte schon wieder zu welken, und heute ist der Hauptfehler des Filmkritikers gerade der, dass er Filme auf die gleiche Weise beurteilt, wie seine Kollegen die Bilder, die Romane, die Theaterstücke.“ Rudolf Arnheim, Der Filmkritiker von morgen, in: Intercine (1935)
Mitte der 70er-Jahre, als sich die Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an verschiedenen bundesdeutschen Universitäten von den germanistischen Müttern und Vätern zu lösen begann, zählte er zur Basisliteratur