Die Zeiten
ändern sich; das Alte trägt nicht mehr, und ob etwas Besseres nachkommt, ist
ungewiss. So fühlt es sich an im Sizilien der 1860er-Jahre, in dem der Roman „Der Leopard“ von Giuseppe Tomasi di Lampedusa spielt. Das posthum in den 1950er-Jahren
erschiene Buch ist ein Meilenstein der literarischen Moderne in Italien und hat
als Sitten- und Zeitbild, das zugleich zeitlose Themen rund ums Alter und die
Vergänglichkeit berührt, dort einen Status, den man vielleicht mit dem der
„Buddenbrooks“ hierzulande vergleichen kann.
Die
Geschichte um Don Fabrizio, dem alternden Prinzen von Salina, der im Zug der
politischen Umwälzungen des „Risorgimento“ und der Landung der Truppen
Garibaldis die gesellschaftliche Welt, an deren Spitze er sich bisher bewegt
hat, verschwinden sieht, wurde bereits 1962 mustergültig verfilmt, von niemand
geringerem als Luchino Visconti („Der Leopard“). Nun hat sich eine neue Netflix-Serie,
die ab 5. März zu sehen ist, an die Neuverfilmung des Klassikers gewagt.