Die Shoa-Überlebende Lore, die sechs Jahre alt war, als ihre Mutter nach Auschwitz deportiert wurde, ist auch sieben Jahrzehnte später noch immer eine „Displaced Person“, die über ihr Trauma nicht reden möchte. Ihre Tochter Kim Seligsohn leidet seit ihrer Kindheit unter der Passivität der Mutter und konnte nur mit Mühe für sich einen Weg der Befreiung finden. Dennoch versucht sie immer wieder, ein Gespräch mit ihrer Mutter zu erzwingen.
Der Dokumentarfilm unter der Regie von Sandra Prechtel nimmt an diesen intimen Begegnungen teil, die mitunter bis an die Schmerzgrenze gehen, und beleuchtet schonungslos die sich über drei Generationen erstreckende Familientragödie. Er bezeugt einen fortwährenden Ablösungsprozess, der in der häufig zerrissenen Post-Shoa-Generation aber nie an ein Ende gelangt. - Sehenswert ab 16.