© WDR/Kai Schulz (Philip Günsch, Marie Leuenberger in „Wir für immer“)

Wir für immer

Drama um einen Jugendlichen und seine von bipolarer Störung betroffene Mutter - in der ARD-Mediathek

Veröffentlicht am
12. September 2024
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Der 17-jährige Jann (Philip Günsch) ist ein stiller Junge und gehört an seiner Schule zu den wenig wahrgenommenen Jugendlichen, der sich eher (mit Überredung seines einzigen Freundes) uneingeladen auf Partys von Klassenkameradinnen schleichen muss, als auf eine Einladung hoffen zu können. 

Jann lebt seit der Scheidung seiner Eltern bei seiner Mutter Lina (Marie Leuenberger), was ihm eine zusätzliche Belastung beschert, da sie bipolar ist und von kreativen und fröhlichen Phasen zu panischen und depressiven wechselt. Als sich Jann und Selma (Mina-Giselle Rüffer) anfreunden und verlieben, gerät das fragile Arrangement mit seiner Mutter ins Wanken. Denn Lina reagiert eifersüchtig und misstrauisch auf die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit ihres Sohnes.

Regisseur Johannes Schmid ist vor allem durch seine realitätsnahen und einfühlsamen Kinder- und Jugendfilme wie „Blöde Mütze!“ bekannt geworden, in denen die Protagonisten noch etwas jünger waren als in „Wir für immer“. In dem gemeinsam mit seinem Bruder Thomas Schmid entwickelten Szenario beweist er aber auch Sensibilität für die Jugendlichen an der Schwelle zum Erwachsensein. 

In der Figur von Jann summieren sich die Aufgaben für einen Erwachsenen, die mehr und mehr über das für ihn Zumutbare hinausgehen, während seine Mutter kindische Züge zeigt. Der sorgfältig entwickelte Film setzt eine zurückhaltende Farbpalette ein und nutzt dies zur glaubhaften psychologischen Auslotung der seelischen Problemlagen der Hauptfiguren. – Ab 14.

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