Mit „Casino“ kehrte Martin Scorsese 1995 zu den Wurzeln seines Schaffens zurück, zu den Charakteren von „Hexenkessel“ und „Good Fellas“, den „morality plays“ über Macht, Geld und den Verlust der Menschlichkeit, letztlich also zu einer der Situationen, die die US-Geschichte – und vor allem die Geschichte der italienischen Einwanderer – entscheidend mitbestimmt hat. Mit der Akribie eines besessenen Historikers und dem Feuereifer eines in seiner Virtuosität kaum zu überbietenden Filmregisseurs stürzt sich Scorsese auf die letzte Bastion des organisierten Gangstertums, auf die Spielerstadt Las Vegas in den 1970er-Jahren, die eine Hochburg der im Osten der USA an Einfluss verlierenden Mafia war.
„Casino“ basiert auf einem Sachbuch von Nicholas Pileggi, der mit Scorsese auch das Drehbuch des Films geschrieben hat. Es geht darin um eine genaue Rekonstruktion von Aufstieg und Fall des „Stardust“-Managers Frank „Lefty“ Rosenthal (Robert De Niro) und seines Jugendfreundes und späteren Gegenspielers Anthony Spilotro (Joe Pesci).
Was Scorsese an dem Projekt am meisten faszinierte, war die Verbindung einer Analyse des explodierenden Spielerparadieses mit einer beispielhaften Demonstration jenes Hintergrundes, der geradewegs in die Welt der „Mean Streets“ und „Good Fellas“ führte. - Sehenswert ab 18.