© NFP (Benoît Poelvoorde in "Das brandneue Testament")

Das brandneue Testament

Aberwitzige Satire über Gottes Tochter im Widerstand gegen ihren misanthropischen Vater - bis 27.1. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
20. Januar 2025
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Gott gibt es wirklich – und er ist ziemlich schlecht drauf! Nach Filmen wie „Toto der Held“ und „Mr. Nobody“ nahm sich der belgische Regisseur Jaco Van Dormael den Allmächtigen höchstselbst vor und interpretierte ihn in „Das brandneue Testament“ als Misanthropen, dem wenig an schöpferischer Energie geblieben ist.

Stattdessen hockt er im verwaschenen Bademantel frustriert zu Hause rum, schikaniert seine Familie und hat allenfalls noch Freude daran hat, in seinem Büro sadistische Gesetze – etwa Murphy’s Law – auszutüfteln und unmögliche Gebote zu erlassen, die den Menschen das Leben vergällen. 

Aber zum Glück hat Gottvater (Benoît Poelvoorde) nicht nur seinen Sohn Jesus, der schon vor langer Zeit frustriert vom Vater das Weite gesucht hat, sondern auch eine Tochter (Pili Groyne). Als die junge Ea eines Tages im ansonsten verschlossenen Büro ihres Vaters die Bilder der von ihm arrangierten Kriege und Katastrophen entdeckt, beschließt sie, ihm bei seinem fiesen Treiben in die Quere zu kommen. 

In einer unbeobachteten Minute hackt sich in seinen Computer ein, verrät den Menschen per SMS ihr persönliches Sterbedatum und setzt sich dann durch einen in die Waschmaschine eingebauten Geheimgang von zu Hause ab. 

Die fein ziselierte Fabel steckt voller aberwitziger Ideen und inszenatorischer Einfälle, wobei sich hinter ihrem mitunter schwarzen Humor großzügige Menschlichkeit sowie die fast kindliche Sehnsucht nach einer besseren Welt offenbaren. - Sehenswert ab 16.


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