In dem herrschaftlichen Landgasthof eines dänischen Hoteliers treffen sich dessen Familienangehörige, um den 60. Geburtstag des Patriarchen (Henning Moritzen) zu feiern. Während der ausgelassenen Feier enthüllt der älteste Sohn (Ulrich Thomsen) bei einer Tischrede, dass er und seine Zwillingsschwester, die sich wenige Monate zuvor das Leben genommen hat, als Kinder vom Jubilar sexuell missbraucht wurden. Als deutlich wird, dass diese Rede kein übler Scherz ist, wollen die Gäste den Ort fluchtartig verlassen. Doch der Koch (Bjarne Henriksen) hat die Autoschlüssel versteckt. Die illustre Runde ist einander damit ausgeliefert.
Eine Familientragödie von Thomas Vinterberg, inszeniert im schonungslosen Filmstil der Dogma95-Ästhetik und mit einer betont undurchsichtigen Erzählweise. Durchgängig mit grobkörnigen, verwaschenen (Handkamera-)Aufnahmen gestaltet, erweist sich die Inszenierung als brillanter Ausdruck einer verletzten Seele. Der mit dem Spezialpreis der Jury in Cannes ausgezeichnete Film zählt zu den Meilensteinen des Kinos der 1990er-Jahre und überzeugt durch seine bis in die Nebenrollen hinein hervorragend agierenden Darsteller. – Sehenswert ab 14.