Der „Schellen-Ursli“ ist in der deutschsprachigen Schweiz fast so bekannt wie „Heidi“. Es ist eine der Literatur entsprungene Figur, die im Volksbewusstsein sehr gegenwärtig ist. Der Titelheld lebt wie Heidi im Kanton Graubünden; geografisch ist seine Heimat allerdings ein bisschen tiefer gelegen, in dem malerischen Unterengadiner Dorf Guarda.
Ursli ist ein in ärmlichen Verhältnissen lebender Bauernjunge. Bei der Verteilung der Glocken für den traditionellen Engadiner Chalanda-Marz-Umzug, einen rhätoromanischen Winterend-Brauch, ergattert er zu seinem Leidwesen nur die kleinste Schelle, weshalb er im Umzug ganz hinten gehen müsste und von den anderen Kindern deswegen verlacht wird.
Doch Ursli wehrt sich gegen sein Schicksal. Er sucht auf einer Sommeralp nach einer riesigen Kuhglocke. Die schmale Bilderbuch-Vorlage wird durch hinzuerfundene Nebenhandlungen zu einem ansprechenden folkloristischen Kinderfilm (Regie: Xaver Koller) geweitet, der auch Erwachsene gut unterhält. Dazu tragen auch die tollen Landschaftsbilder einiges bei. - Ab 8.