Großbritanniens Politiker haben dem Land in den letzten Jahrzehnten schon einige Polit-Skandale beschert, die Serienmacher zu ebenso unterhaltsamen wie bissigen Stoffen verarbeitet haben. In den Fußstapfen von „A Very English Scandal“ greift der Mehrteiler „Stonehouse“ einen solchen Skandal auf. Es geht um den Labour-Politiker John Stonehouse (1925-1988), der Ende der 1950er-Jahre zunächst als Parlamentsabgeordneter Karriere machte und es bis zum Minister brachte, ehe er durch Anschuldigungen, für den tschechoslowakischen Geheimdienst zu spionieren, ins Abseits geriet.
Zwar wurde er nie verurteilt und die Angelegenheit unter den Teppich gekehrt, doch mit seiner Laufbahn als Politiker war es vorbei; mittlerweile gelten die Spionage-Vorwürfe als erwiesen.
Der
Dreiteiler, in dem Matthew Macfayden den Politiker spielt, rollt
die Lebensgeschichte dieser schillernden Figur als Tragikomödie auf und breitet
genüsslich die Hintergründe aus. Zum Stolperstein für den politischen
Aufsteiger werden in den 1960er-Jahren eine Dienstreise in die Tschechoslowakei und
eine verführerische Dolmetscherin, die dafür sorgt, dass der tschechoslowakische
Geheimdienst kompromittierendes Videomaterial in die Finger bekommt. Mit diesem
kann er den Engländer nun erpressen, um Informationen aus britischen Regierungskreisen
auszuplaudern, was Stonehouse zusätzlich durch einen üppigen finanziellen
Anreiz schmackhaft gemacht wird. Auf die Dauer geht das nicht gut und wird
zum Ausgangspunkt für weitere unrühmliche Verwicklungen. - Ab 14.