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Die Saat (One)

Drama um eine Familie, die am Druck der Gesellschaft zerbricht - am 26.8., 20.15-22.00 Uhr, in: One

Veröffentlicht am
23. August 2024
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Ein Haus auf dem Land soll die Lösung für eine unbezahlbar gewordene Wohnung in der Stadt sein. Die schwangere Nadine (Anna Blomeier) und ihr Mann Rainer (Hanno Koffler) freuen sich auf den Neuanfang. Ihrer 13-jährigen Tochter Doreen (Dora Zygouri) fällt der Umzug sichtlich schwerer. Doch dann trifft sie auf das wohlhabende Nachbarmädchen Mara (Lilith Julie Johna) und findet in ihr eine Freundin, mit der sie Fahrradfahren und sich gemeinsam schminken kann.

Doch Mara bringt Doreen zunehmend in unangenehmere Situationen. Doreen soll den Fahrradreifen eines Mädchens aufschlitzen oder an der Tankstelle stehlen. Als sich Doreen zu wehren beginnt, wird sie von Mara am Badesee brutal mit dem Kopf unter Wasser gehalten. Von da an begleitet eine panische Angst die 13-Jährige. Wird Mara sie noch mal angreifen?

Währenddessen haben auch Doreens Eltern zu kämpfen. Die schwangere Nadine macht schon Überstunden im Krankenhaus, aber wegen der Renovierungskosten im neuen Haus will das Geld einfach nicht reichen, seitdem Rainer nicht mehr Bauleiter ist. Ihm wurde zwar der Posten versprochen, doch ohne sein Wissen ein anderer engagiert. 

Rainer fühlt sich gedemütigt und ausgebeutet, er sich aber und sucht nach einer anderen Bauleiterstelle. Der wachsende Druck zermürbt jedoch die ganze Familie und treibt ihre Mitglieder in die Vereinzelung. Das löst eine Spirale der Gewalt aus.

Regisseurin Mia Maariel Meyer und ihr Lebensgefährte Hanno Koffler haben das Drehbuch zu „Die Saat“ gemeinsam geschrieben. Für Meyer ist es der zweite Spielfilm. Ihr Debüt gab sie mit dem Sozialdrama „Treppe aufwärts“ (2015), in dem ebenfalls eine Vater-Kind-Beziehung thematisiert wird. Das von den Filmen des englischen Regisseurs Ken Loach inspirierte Drama „Die Saat“ entwirft nun das eindrückliche Porträt von Menschen in einer Gesellschaft, in der jeder um seine Existenz ringt. - Sehenswert ab 14.

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