Der
Schweizer Benedict Neuenfels ist der diesjährige Träger des Marburger
Kamerapreises. In seinen mehr als 60 Filmen als „Director of Photography“ für
Filmemacher wie Dominik Graf, Kilian Riedhof, Wolfgang Fischer und viele andere
hat Neuenfels Bilder geschaffen, die sich durch beständige Dynamik und eine
reizvolle Ambiguität auszeichnen. Wie kaum ein anderer Vertreter seiner Zunft
beherrscht er die Kunst, Kino- und Fernsehfilmen ein unverwechselbares
Spannungspotenzial zu verleihen.
Vielleicht
steckt die Kunst von Benedict Neuenfels, dem an diesem Wochenende
der Marburger Kamerapreis verliehen wird, in einem gelben Gartenstrauch. Das
Gewächs taucht hinter der Fensterscheibe eines Küchenfensters auf, inmitten
einer traurigen Szene eines traurigen deutschen Fernsehfilms, „Homevideo“
von Kilian Riedhof aus dem Jahr 2011. Der Mann hat seine (Noch-)Frau, die ihn
verlassen will, in die Küche gezerrt und die Türe hinter sich geschlossen. Er
treibt sie in die Ecke. Viel Platz ist