Dass Hollywood von einigen seiner alten Helden nicht lassen will, ist ein zweischneidiges Schwert. Das kann eine traurige Angelegenheit sein, wenn man an Bruce Willis denkt, der sich 2022 aufgrund seiner Aphasie vom Schauspielgeschäft zurückzog, nachdem er in den Jahren zuvor bis zum Überdruss in schlechten B-Movies verheizt worden war. Es kann aber auch eine großartige Angelegenheit sein, wie Patrick Stewart beweist, dem die Serienschöpfer von „Star Trek: Picard“ ein rundum gelungenes Comeback beschert haben. Und das vor allem deshalb, weil sie nicht versuchten, seine Figur des Captain Jean-Luc Picard aus „Star Trek: Das nächste Jahrhundert“ („The Next Generation“) einfach nur zu reaktivieren. Stattdessen haben sie Picards fortgeschrittenes Alter, seinen Blick zurück aufs eigene Leben und auf die Entwicklungen um ihn herum zum Thema der Serie gemacht. Das galt für die ersten beiden Staffeln, und das gilt auch für die dritte Staffel, mit der die Saga der Figur nun an ein Ende geführt wird.