© Pandora Film/Thomas Leidig (Ulrich Brandhoff, Charly Hübner in "Micha denkt groß")

Micha denkt groß

Eine Improvisationskomödie über ein ausgedörrtes Dorf in Sachsen-Anhalt - bis 1.11.2025 in der ARD-Mediathek

Veröffentlicht am
03. November 2024
Diskussion

Wir befinden uns in Sachsen-Anhalt, doch es sieht aus wie in Nordafrika oder im Wilden Westen. Im fiktiven Dorf mit dem energiearmen Namen Klein-Schlappleben hat die Dürre den Grundwasserspiegel so stark abgesenkt, dass der ohnehin schon am Rand des Nervenzusammenbruchs stehende Bauer (Peter Kurth) das Wasser für seine Kühe teuer zukaufen muss und der Öko-Schafzüchter (Ulrich Brandhoff) bereits einen Teil seiner Herde verkaufen musste. Das kostbare Nass für den täglichen Bedarf müssen die Dorfbewohner aus Tankfahrzeugen holen, die die dauerbeschwichtigende Bürgermeisterin (Annett Sawallisch) kommen lässt. Micha (Charly Hübner) hat Klein-Schlappleben einst zurückgelassen, um in der Großstadt Karriere zu machen, kehrt nach seinem Scheitern nun aber zurück, um aus dem Hotel seiner Eltern eine Wellnessoase zu machen. Klar, dass er sich angesichts des Wassermangels damit aber nicht viele Frende macht; die geplagten Einwohner zu Investitionen zu bewegen, erweist sich als nahezu unmögich.

Lars Jessen und Jan Georg Schütte machen aus diesem Stoff eine vom improvisierten Schauspiel und der differenzierten Gestaltung der Charaktere lebende Komödie. Das zunehmend hoffnungs- und richtungslose Treiben der Einwohnerschaft verdichtet sich zum zeitgemäßen Dorfschwank über Zusammenhalt und Egoismus, Argwohn und Vertrauen. - Ab 14.

Zur Filmkritik Zum Streaming
Kommentar verfassen

Kommentieren