Der
japanische Regisseur Kôji Fukada, der mit „Love Life“ erstmals im Wettbewerb
des Filmfestivals in Venedig antritt, könnte den Filmen von Darren Aronovsky oder
Martin McDonagh den „Goldenen Löwen“ streitig machen; denn „Love Life“ ist bisher
der Höhepunkt des Wettbewerbs. Doch auch Joanna Hogg brilliert mit der sanften
Geistergeschichte „The Eternal Daughter“.
Es passiert
mit grausamer Beiläufigkeit: Während im Apartment seiner Eltern gerade Freunde
und Familie feiern, spielt der sechsjährige Keita mit einem kleinen Flugzeug,
das er kurz davor geschenkt bekommen hat. Er flitzt damit ins Badezimmer und
klettert auf den Wannenrand, um den Flieger aufsteigen zu lassen. Doch in der
Wanne ist Wasser, und der Rand glitschig; das Kind stürzt; und weil es sich
dabei den Kopf anstößt und bewusstlos wird, ertrinkt es, bevor einer der
Erwachsenen merkt, was vor sich geht.
Mit
gnadenloser Wucht
Das alles
beobachtet die Kamera dezent von außerhalb; weder die Bilder noch der Ton dramatisieren
das Geschehen. Trotzdem trifft es einen mit gnadenloser Wucht, denn zuvor hat
sich Regisseur