Im zweiten Teil des Essays „Vom Autorenfilm zum Produzentenkino“ geht
es um die Entwicklung der deutschen Filmförderung von den 1980er- bis zu den
2000er-Jahren, wobei er den Schwerpunkt auf Hamburg und Nordrhein-Westfalen
liegt. Damals herrschte Aufbruchsstimmung. Es wurden aber auch schon viele
Chancen verpasst.
Die Berufung von Dieter Kosslick zum Vorsitzenden des Hamburger
Filmbüros im Jahr 1983 ist ein Schlüsseldatum auf dem Weg von der Kunst- zur
Wirtschaftsförderung in der Filmpolitik. „Vielleicht gibt es doch einen Grund,
dass alle Anwesenden für mich stimmten“, erinnert er sich in seiner Autobiografie
„Immer auf dem
Teppich bleiben“ über seine für ihn überraschende Wahl. „Meine
schwäbisch-badische Art wirkte integrierend. Diese auch von einem gewissen
Ordnungssinn geprägte Methode führte jedoch bald zu Konflikten. Am Schwarzen
Brett las ich die Quittung: ‚Gestern die Freiheit, heute der Kosslick‘. Aber
die Mehrheit der Filmleute unterstützte mich.“ (Kosslick, a.a.O., S. 91)