Am 10. Juni 1982 verstarb Rainer Werner Fassinder im Alter von gerade mal 37 Jahren – und hinterließ nichtsdestotrotz ein umfangreiches Werk, das auch heute noch Menschen fasziniert und zur Auseinandersetzung anregt, was zuletzt an den Fassbinder-Hommagen von gegenwärtigen Regisseuren, François Ozon („Petervon Kant“) und Oskar Roehler („Enfant Terrible“), abzulesen war sowie an der großen Fassbinder-Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn, die vom September 2021 bis in den März 2022 lief.
Der Arthouse-Streamingdienst LaCinetek erinnert nun anlässlich des 40. Todestages von Rainer Werner Fassbinder ab 9. Juni mit einer Filmreihe an das Werk des Künstlers, die zehn seiner Spielfilme sowie seine Serienadaption des Romanklassikers „Berlin Alexanderplatz“ umfasst. Mit dabei: „Die Sehnsucht der Veronika Voss“, erschienen im Jahr von Fassinders Tod 1982 und mit „Querelle“ der letzte Film des umtriebigen Regisseurs. Erzählt wird die Geschichte einer ehemaligen UFA-Filmdiva, die von einer verbrecherischen Ärztin zugrunde gerichtet wird – nach „Die Ehe der Maria Braun" (1978) und „Lola“ (1981), die beide auch in der LaCinetek-Reihe zu sehen sind, der Abschluss einer Trilogie der Frauenschicksale, in der Fassbinder sich mit dem Klima in der Bundesrepublik der 1950er-Jahre auseinandersetzte. Auch darüber hinaus liegt der Schwerpunkt der LaCinetek-Auswahl auf den großen Melodramen der 1970er-Jahre, wie „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ (1972) und „Angst essen Seele auf“ (1974); von den frühen Avantgarde-Arbeiten von Ende der 1960er/Anfang der 1970er ist außerdem „Warum läuft Herr R. Amok?“ Teil der Auswahl.
Hier der Überblick über die gezeigten Werke:
Warum läuft Herr R. Amok?, 1970
Händler der vier Jahreszeiten, 1971
Die bitteren Tränen der Petra von Kant, 1972
Angst essen Seele auf, 1974
Faustrecht der Freiheit, 1974
Die Ehe der Maria Braun, 1978
In einem Jahr mit 13 Monden, 1978
Berlin Alexanderplatz, 1979
Lola, 1981
Die Sehnsucht der Veronika Voss, 1982