Der aus
Thüringen stammende Regisseur Frank Beyer (1932-2006) war der international am
meisten wahrgenommene Filmemacher der DDR, der mit historischen Stoffen wie
„Fünf Patronenhülsen“, „Nackt unter Wölfen“ und „Jakob der Lügner“ Meilensteine
des DEFA-Kinos schuf. Mit wachsender kritischer Haltung ertrug er das Verbot
seines Baustellenwesterns „Spur der Steine“ und mehrerer weiterer Filme und
erkämpfte sich seinen Platz in der DDR immer wieder zurück. In seinem
Gesamtwerk spiegeln sich die Auf- und Umbrüche des 20. Jahrhunderts. Eine
Würdigung zum 90. Geburtstag am 26. Mai.
Am
Nachmittag des 1. Juli 1966 erhielt der DEFA-Regisseur Frank Beyer
eine dringende Depesche von DDR-Kulturminister Klaus Gysi. In dem eiligst
einberufenen Gespräch wurde Beyer aufgefordert, er möge zu der am selben Abend
angesetzten Premiere seines Films „Spur der Steine“ im Berliner
Kino International nicht erscheinen. Natürlich leistete er diesem Ansinnen
keine Folge. Wenige Stunden später erlebte er, wie sich im Kassenraum des Kinos
Journalisten und andere gelad