© imago/Cinema Publishers Collection (Alida Valli, Steven Cochran in "Der Schrei")

Der Schrei (BR)

Meisterliches Porträt eines unglücklichen Außenseiters - am 18.4., 00.35-02.15 im BR

Aktualisiert am
04.04.2025 - 14:35:51
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Nachdem sich seine Gattin nach sieben Ehejahren einem anderen Mann zugewandt hat, nimmt Aldo (Steve Cochran), der zuvor in einer Zuckerfabrik gearbeitet hat, seine kleine Tochter Rosina und reist mit ihr um die Welt. Auf ihrem Weg ins Ungewisse treffen Vater und Tochter auf ganz unterschiedliche Menschen, insbesondere aber auf Frauen.

Mit vielen von ihnen versucht Aldo eine neue Beziehung einzugehen, um die Leere seines Daseins zu füllen. Er besucht seine ehemals Geliebte Elvia (Betsy Blair), lebt eine Zeit lang mit der verwitweten Virginia (Dorian Gray), der eine Tankstelle gehört, und eine Weile auch mit der jungen Prostituierten Andreina (Lyn Shaw). Doch keine seiner neuen Erfahrungen und Beziehungen vermag es ihn aus seinem seelischen Tief zu holen.

Dem italienischen Regisseur Michelangelo Antonioni gelangte mit diesem pessimistischen Außenseiterporträt erstmals zu einer konsequenten Ausformung seines Stils. In den grauen, trostlosen Schauplätzen teilt sich die innere Verfassung seines Protagonisten unaufdringlich mit; ohne große Worte, aber reich an symbolischen Details entsteht das Bild einer Grenzsituation, in der sich in späteren Filmen vor allem Antonionis Frauengestalten wiederfinden. – Sehenswert ab 16.

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