Der französische
Schriftsteller und Filmemacher Guy Debord (1931-1994) zählt zu den raren
Bilderstürmern des Kinos, dessen radikale Kritik an den gesellschaftlichen
Verhältnissen auch vor dem Kino oder noch genereller dem Medium Film nicht Halt
machte. Das Filmmuseum in Wien hat sich seines Werkes angenommen und ergänzt
dies jetzt durch eine fulminante Buchedition, die das Feuer von Guy Debords
situationistischem Eros neu entfachen kann.
Oftmals dümpelt das Kino
mal mehr und mal weniger gefällig vor sich hin. Man wird inspiriert oder
beglückt, man kommt ins Denken oder nicht. Seltener begegnet man einem
Schaffen, das ganz grundlegende Fragen ans Leben stellt und sich längst
verfestigte Sicherheiten hinterfragt. Ein Kino und Denken, das einen aus der
Bahn werfen kann. Das Werk des französischen Autors und Filmemachers Guy Debord (1931-1994) gehört mit Sicherheit zu dieser raren Spezies.
Gleichzeitig fühlt man sich fast schuldig, darüber zu schreiben.
In Zeiten, in denen die
Filmszene mal dringlich nachvollziehbar, mal hilflos anbiedernd um die
Wichtigkeit des Kinos wirbt, gleicht ein Buch mit den Schriften und Notizen des
Anti-Cineasten Guy Deb