Der
unerwartete Erfolg von „Parasite“ bei den diesjährigen „Oscars“ hat die
Beschäftigung mit asiastischen Filmen neu entfacht. Die damit verbundenen
Fragen berühren grundlegende Themen von Fremdheit und Verstehen, Neugier und
Irritation. Eine kleine Exkursion ins Reich west-östlicher Kinoerzählungen, die
bei aller Verschiedenheit doch auch einen universellen Grundbestand der
Menschheit sichtbar machen.
Man
kann die Wahrnehmung des asiatischen Kinos in Europa und den USA unter drei
Gesichtspunkten betrachten: ökonomisch, ästhetisch oder politisch – wobei eigentlich
keine Perspektive ohne die anderen auskommt. Zumindest vor dem Ausbruch des
Corona-Virus ging man davon aus, dass der chinesische Filmmarkt in diesem Jahr
erstmals den US-amerikanischen an Größe übertreffen werde. Die wirtschaftliche
Bedeutung von China für das Kino übt schon seit geraumer Zeit einen großen
Druck auf die Hollywood-Produktionen aus; so sorgten beispielsweise die
chinesischen Einspielergebnisse von „