Sie ist eine
Filmemacherin der Stunde, obwohl sie im November ihren 80. Geburtstag feiert.
Denn Zeit ihres Lebens hat Katja Raganelli Filme über Filmemacherinnen gedreht,
ihnen bei der Arbeit über die Schulter geschaut und zu den Kämpfen befragt,
um sich als Frau auf dem Regiestuhl zu behaupten. Im Filmmuseum München läuft bis Dezember
eine Reihe mit 14 ihrer filmischen Porträts, unter anderem auch „Alice Guy Blanché – Hommage an die erste Filmemacherin der Welt“.
Wie kam es, dass
Sie sich der Geschichte und der Dokumentation von Frauen als Regisseurinnen
zuwandten?
Katja Raganelli: Nach Abschluss
meines Studiums an der Hochschule für Fernsehen und Film in München habe ich
ein Drehbuch nach der Geschichte „Liebeszauber“ von Ludwig Tieck geschrieben
und dieses beim ZDF eingereicht. Das wurde angenommen, aber inszenieren durfte
ich es nicht, für die Regie ein damals renommierter Mann vorgesehen war. Ich
hatte als Frau keine Chance, bei einem Spielfilm Regie zu führen. Da hörte ich
von