Im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit ist
ein Kunstwerk wie Film grundsätzlich „work in progress“. Hat man das Recht am
Final Cut, kann man immer wieder Hand anlegen. Das Werk wächst mit dem Horizont
seines Schöpfers. Oder wird es dadurch zerstört? Steven Spielberg („E.T“)
oder George Lucas („Krieg der Sterne“) hat man genau
dies vorgeworfen. Traditionalisten oder Puristen kämpfen dabei gegen jene, die
Neuinterpretationen begrüßen. Auch über „Apocalypse Now“ werden diese Gefechte ausgetragen.
Auf den „Festival Cut“ aus Cannes, der 1979 als „Apocalypse Now“ auch in die
Kinos der Welt kam und den Mythos des Films begründete, folgt die „Apocalypse Now Redux“-Fassung des
Jahres 2001, als man sich im Zuge der digitalen Revolution auf die technischen
Möglichkeit besann, einst gedrehtes, aber verworfenes Material wieder in das Werk
einzufügen. Nun liegt „Apocalypse Now Final Cut“ als Ergebnis eines neuerlichen künstlerischen Reifeprozesses
vor.