Der 1962 geborene israelische Regisseur
Samuel Maoz hat als 20-Jähriger im
Libanonkrieg gekämpft. Von seinen Erfahrungen handelte sein Debütfilm „Lebanon“
(2009). In „Foxtrot“ (läuft am 12. Juli in den deutschen Kinos an) erzählt er nun
von Trauer und den kollektiven Traumata einer Gesellschaft, die in einem nie
endenden Krieg lebt. In Israel ist der Film auf heftige Kritik gestoßen; die
Kultusministerin attestierte ihm ein „anti-israelisches Narrativ“. Ein Gespräch
über Angst und ihre Folgen, das Groteske und den Zensor in den Köpfen der
Menschen.
Ihr Film „Lebanon“ beruhte auf Ihren eigenen traumatischen
Erfahrungen als Panzerschütze im Libanonkrieg 1982. Gab es bei „Foxtrot“ auch
autobiografische Motive?
Samuel Maoz:
Ja, in gewisser Weise schon. Einen Moment, an dem ich extreme Angst um meine Tochter
verspürt habe. Das ist schon einige Jahre her. Meine älteste Tochter trödelte morgens
immer herum und verpasste