Segeln nach Uist

Schon Robert Flaherty trieb die Sehnsucht nach der Ferne und ihren Geheimnissen um, als er sich, zum Beispiel, auf den Weg zu Nanook dem Eskimo machte. Seither hat sich der Reisefilm im internationalen Kino immer wieder behauptet, mit differenzierten dramaturgischen Tempi und unterschiedlichem intellektuellem Gehalt. Derzeit steht das Genre bei ostdeutschen Regisseuren hoch im Kurs: nach Volker Koepps "Kalte Heimat" (fd 31 619) folgt Andreas Voigt, der sich ebenfalls dem "Ostpreußenland" zuwendet Jörg Foth besucht in "Tir na nOg" deutsche Intellektuelle, die in den 70er und 80er Jahren nach Irland auswanderten und dort kleine Bauernhöfe bewirtschaften. Und der Kameramann Rainer M. Schulz verwirklichte in seinem Regiedebüt " Segeln nach Uist" einen alten Traum, der ihn auf die Äußeren Hebriden führte, ein Inselgruppe am nordwestlichen Zipfel Schottlands.

All diese Filme, deren Gegenstand nicht von ungefähr äußerst karge, windige Landschaften und ihre wettergegerbten Bewohner sind, wenden sich archaischen Formen des Umgangs zwischen den Menschen