Kein Wort für die Liebe
Komödie | Deutschland 2023 | 129 Minuten
Regie: Lukas Kotthaus
Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2023
- Produktionsfirma
- Studio21 Produktion
- Regie
- Lukas Kotthaus
- Buch
- Lukas Kotthaus
- Kamera
- Simeon Hillebrand
- Musik
- Franziska Wendland
- Darsteller
- Tabea Kötter (Julia Hager) · Nils Rohwedder (Mathias Lambach) · Caroline Kötter (Larissa Knopp) · Lukas Kotthaus (Max Halmer) · Nina Naber (Martina Lambach)
- Länge
- 129 Minuten
- Kinostart
- 27.03.2025
- Fsk
- ab 0
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Komödie | Liebesfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Romanze um eine vom Leben enttäuschte Studentin, die eine Auszeit auf einem Reiterhof unternimmt und sich dort in einen gehörlosen Mann verliebt.
Eines muss man Lukas Kotthaus zugestehen: Sein romantisches Drama „Kein Wort für die Liebe“ hat es ins Kino geschafft. Gestemmt hat er das mit seiner 2020 gegründeten Produktionsfirma, was das persönliche Engagement des Regisseurs, der auch das Drehbuch verantwortet und eine Nebenrolle spielt, unterstreicht. Aber alle Sympathie für die hemdsärmelige Herangehensweise und das positive Menschenbild des Films kann die allzu amateurhafte Umsetzung nicht verhehlen.
Überall unterbietet Kotthaus etablierte Standards. Verschmerzbar ist das noch bei der simplen Handlung. Die Studentin Julia (Tabea Kötter) trauert um ihren verstorbenen Lebenspartner und nimmt sich auf Anraten ihrer Freundin Larissa (Caroline Kötter) eine Auszeit auf einem ländlichen Gestüt. Dort findet sie die Nähe des ortansässigen Mathias (Nils Rohwedder), woraus bald eine Verliebtheit erwächst. Eine interessante, wenn auch lapidar ausgespielte Note erhält die Romanze durch Mathias’ Gehörlosigkeit.
Zwei Eier, Salz und Pfeffer
Nun ist es bei Filmen meist gar nicht so wesentlich, was sie erzählen, sondern wie sie das tun. Doch auch bei der Inszenierung hapert es. Wie in einer Seifenoper buchstabiert der Regisseur alles aus. Nichts bleibt ungesagt; die hölzernen Dialoge werden überdies so monoton vorgetragen, dass sie bisweilen unfreiwillig komisch wirken. Auch äußere Vorgänge setzt Kotthaus minutiös in Szene. Einmal steht Larissa in Julias Küche. In einzelnen Einstellungen mit mehreren Zwischenschnitten sieht man, wie sie ein Schneidebrett aus einer Schublade holt, zwei Eier darauf ablegt, dann Salz und schließlich Pfeffer. An anderer Stelle hilft der Stallbursche Max (Lukas Kotthaus) Julia beim Gepäcktragen; im Haus merkt die Hofbesitzerin an: „Wie ich sehe, hat Max dir beim Tragen geholfen.“
Der Hang zur lückenlosen Schilderung banaler Vorgänge ermattet. Die Inszenierung neigt zudem oft dazu, dieselben Situationen ohne Mehrwert aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen. Die überschüssigen Bilder summieren sich. Ohne inhaltlichen Verlust hätte man eine halbe Stunde aus dem etwa zweistündigen Film entfernen können. Auch stilistisch bietet „Kein Wort für die Liebe“ keine Höhepunkte. Den größten Formwillen beweisen Aufnahmen, in denen Wolken im Zeitraffer über den Himmel ziehen. Mal landet ein Schmetterling auf dem Grabkreuz des verstorbenen Henrik, mal rutscht ein Kellner in einer der eingestreuten Slapstickszenen auf einer Olive aus. Besonders enervierend ist die ständige Beschallung mit austauschbarer Klavier- und Popmusik.
Eine kleine Liebesbotschaft
Die größte Schwäche des Films ist die schluderige Entwicklung der zentralen Romanze, die sich arg konstruiert anfühlt. Eine Parallelmontage fügt zusammen, was dem Skript zufolge zusammengehört: Julia lernt ganz fix die Gebärdensprache, Mathias verfasst eine kleine Liebesbotschaft. Das erste Date ist dann eine einzige Musikmontage, in deren Verlauf die Verliebten herumalbern und plötzlich Händchen halten. Ob das genügt, um das Publikum zu involvieren?