Love Hurts - Liebe tut weh

Action | Großbritannien/USA 2025 | 84 Minuten

Regie: Jonathan Eusebio

Ein freundlicher Immobilienmakler wird von seiner kriminellen Vergangenheit eingeholt, als seine ehemalige Geliebte ihren Anteil aus einem schon einige Jahre zurückliegenden Coup einfordert. Boss der Gangsterbande, die diesen Coup einst verübte, ist der Bruder des Maklers. Der scheinbar harmlose Immobilienmann muss sich nun mit Hilfe bislang verborgener Kung-Fu-Fähigkeiten an mehreren Fronten gleichzeitig wehren. Die realistisch inszenierten, selbstzweckhaften, oft drastischen Gewaltszenen hintertreiben den Versuch einer turbulenten Actionkomödie. Erzählerisch wird aus der Prämisse, dass sich ein durchschnittlicher Normalbürger als Kung-Fu-versierter Actionheld entpuppt, derweil nicht viel entwickelt. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
LOVE HURTS
Produktionsland
Großbritannien/USA
Produktionsjahr
2025
Produktionsfirma
87North Prod./Working Title Films/Universal Pic.
Regie
Jonathan Eusebio
Buch
Matthew Murray · Josh Stoddard · Luke Passmore
Kamera
Bridger Nielson
Musik
Dominic Lewis
Darsteller
Ke Huy Quan (Marvin Gable) · Ariana DeBose (Rose) · Daniel Wu (Alvin "Knuckles" Gable) · Marshawn Lynch (King) · Sean Astin (Cliff Cussick)
Länge
84 Minuten
Kinostart
06.03.2025
Fsk
ab 16; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Action | Komödie
Externe Links
IMDb | TMDB

Ein unscheinbarer Immobilienmakler versucht sich mit bislang verborgenen Kung-Fu-Künste seiner ehemaligen Gefährten aus dem Gangster-Milieu zu erwehren.

Veröffentlicht am
24.02.2025 - 17:03:05
Diskussion

Marvin (Ke Huy Quan) ist ein sanftmütiger Mann. Er arbeitet als Makler in einer großen Immobilienfirma. Gegenüber seinen Kollegen ist er stets hilfsbereit und zu den Kunden freundlich. Gutgelaunt fährt er auf dem Fahrrad zu den Musterhäusern in der Vorstadt, natürlich mit Helm. Selbst für den aalglatten Kerl von der Konkurrenz hat er nette Worte.

Gut, wenn man Kung Fu kann

Marvin ist ein durchschnittlicher, langweiliger Normalbürger, so scheint es. Doch dann wird er an einem schönen Morgen von seiner Vergangenheit eingeholt, in Gestalt eines roten Briefes, den seine ehemalige Geliebte Rose (Ariana DeBose), früher einmal auch Partnerin bei kriminellen Raubzügen, geschrieben hat. Sie will endlich ihren Anteil aus einem Coup, zwei Millionen Dollar immerhin, den Marvins Bruder Knuckles (Daniel Wu) als Boss der Bande vor einigen Jahren erfolgreich inszenierte. Rose verleiht ihren Forderungen ungeniert Nachdruck. Plötzlich steht ein schlecht gelaunter Hüne in Marvins Büro. Marvin aber verwandelt sich inmitten seines normalen Umfelds in einen Kung-Fu-Spezialisten, der sich fachkundig zu wehren weiß – ohne dass seine Makler-Kollegen etwas merken. Auch Knuckles schickt seine Schergen, und so kann man sich darauf verlassen, dass hier einiges kaputtgeht.

Nicht von ungefähr sieht Ke Huy Quan mit seinem Fassonschnitt fast wie Jackie Chan aus. Doch wo Jackie Chan mit leichtfüßiger, mitunter atemberaubend inszenierter Action, die so gar nichts Blutrünstiges hatte, und einer Prise Humor zu Werke ging, meint es Jonathan Eusebio, der zuvor als Stunt- und Kampfkoordinator bei „John Wick“ und anderswo gearbeitet hat, in seinem Regiedebüt bitterernst. Schon die Schlägerei in Marvins Büro setzt mit ihrer realistisch inszenierten Brutalität den Ton. Später treibt Knuckles einem Widersacher einen Strohhalm durchs Auge – mit tödlichen Folgen.

Marvin traktiert einen Gegner vor einer Musikbox mit unzähligen schnellen Messerstichen, sodass das Blut nur so spritzt. Diese Szene droht die zuvor als sympathisch eingeführte Hauptfigur zu desavouieren. Ein anderer Scherge wird mit einem Schuss in die Stirn getötet; die Kamera blickt von hinten durchs Einschussloch im Kopf. Am Schluss gibt es in einer Musterwohnung eine übertriebene Schießerei mit großer Artillerie. Der Traum vom Eigenheim wird zur tödlichen Kampfzone, in der nichts mehr heil bleibt.

Erotischer Blickfang im Leopardenmantel

Bei so viel Gewalt, Misstrauen und Geldgier hat auch die Liebe, die im Filmtitel anklingt und sich auf einen berühmten Song von den Everly Brothers bezieht, keine Chance. Ariana DeBose bleibt nur die Rolle als dominant-erotischer Blickfang in enger Jeans und Leopardenmantel. Da helfen musikalisch weder Barry White („You’re the First, the Last, My Everything“) noch 10cc (mit dem wundervollen Song „The Things You Do For Love“).

Eigentlich will „Love Hurts“ eine Komödie sein, vielleicht im Stil von Tarantino oder den Coens, mit coolen Sprüchen, überraschender Action und popkulturellen Anspielungen. Doch die realistisch wirkende Gewalt ist hier reiner Selbstzweck, die das Nichts an Geschichte – schließlich geht es nur darum, endlich den entgangenen Anteil an einem Überfall zu erhalten – völlig unter sich begräbt. Auch die immer wieder gerne genutzte Prämisse, dass ein durchschnittlicher Normalbürger von seiner Vergangenheit eingeholt wird und sich in einen Actionhelden verwandelt, ist hier nur ein Gimmick, aus dem sich nicht viel entwickelt. Viel Lärm also um nichts.

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