Beverly Hills Cop: Axel F

Action | USA 2024 | 115 Minuten

Regie: Mark Molloy

Vierzig Jahre nach „Beverly Hills Cop“ (1984) kehrt Eddie Murphy alias Axel Foley an seinen Dienstort in Los Angeles zurück. Ein Mord an einem Polizisten, in den seine Tochter verwickelt ist, bringt den mittlerweile 63-jährigen Cop erneut mit seinen beiden ehemaligen Kollegen zusammen. Nach flottem Einstieg geht der Actionkomödie zwar etwas das Tempo aus, doch im letzten Drittel schwingt sie sich wieder zu alter Klasse auf. Der amüsante Film, der gleichermaßen Fortschreibung wie Hommage ist, kann sich dabei durchweg auf den Charme und den Witz seines Hauptdarstellers verlassen. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
BEVERLY HILLS COP: AXEL F
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2024
Produktionsfirma
Don Simpson/Jerry Bruckheimer Films/Eddie Murphy Prod.
Regie
Mark Molloy
Buch
Will Beall · Tom Gormican · Kevin Etten
Kamera
Eduard Grau
Musik
Lorne Balfe
Schnitt
Dan Lebental
Darsteller
Eddie Murphy (Axel Foley) · Judge Reinhold (Billy Rosewood) · John Ashton (John Taggart) · Joseph Gordon-Levitt (Det. Bobby Abbott) · Kevin Bacon (Captain Grant)
Länge
115 Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Action | Komödie | Krimi
Externe Links
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Eddie Murphy ist zurück in der Rolle, die seinen Ruhm als Schauspieler begründete: Einmal mehr macht Polizist Axel F mit losem Mundwerk bösen Buben das Leben schwer.

Diskussion

Beverly Hills Cop“ ist einer jener Filme, die zu den 1980er-Jahren gehören wie Schulterpolster, der „Denver Clan“ und Michael Jacksons Hit „Beat It“. Im Jahr 1984 markierte der Film den Karrieredurchbruch für den Comedian Eddie Murphy, dessen Aufritt in der Actionkomödie stilbildend für eine ganze Reihe von Kinofilmen wurde. Legendär ist sein cooler Auftritt gleich zu Beginn des Films, der zunächst in Detroit spielt. Zu den Klängen von „The Heat is On“ cruist der damals 22 Jahre alte Murphy als Axel Foley durch die raue Szenerie. Eine Undercover-Mission verwickelt ihn binnen weniger Minuten in eine spektakuläre Verfolgungsjagd mitsamt Lastwagen. Die Geheimwaffe seiner Figur, das wird schnell deutlich, ist dabei nicht etwa seine Dienstwaffe, sondern sein allzu loses Mundwerk, mit dem der Polizist sich noch aus der verfahrendsten Situation zu quatschen vermag.

Ein Kult-Phänomen

Bei einer ganzen Generation von Kinogängern und Zuschauern am Bildschirm wurden die flotten Sprüche Murphys regelrecht Kult. Dabei war es weniger der Wortlaut seiner Respektlosigkeiten, der sich ins Gedächtnis einprägte, sondern die Kunst des Comedians Murphy für kreative Assoziationen und seine Improvisationsfähigkeit. Im Laufe der 1980er- und 1990er-Jahre entwickelte sich der Film, der mit „Beverly Hills Cop II“ (1987) und „Beverley Hills Cop III“ (1993) zwei Sequels erhielt, zum popkulturellen Phänomen. Schon die Erkennungsmelodie des Komponisten Harold Faltermeyer, die dem Originalfilm von Regisseur Martin Brest und den Fortsetzungen von Tony Scott und John Landis mit ihrem eingängigen Synthie-Riff den Rhythmus vorgab, dürfte bei vielen Nostalgiegefühle wecken. „Beverly Hills Cop“ ist einer der Filme, an die man sich aufgrund ihres Vibes, ihrer Stimmung und Atmosphäre erinnert. Die Handlung war dagegen eher austauschbar: Gemeinsam mit seinen Cop-Kollegen Billy Rosewood (Judge Reinhold) und Sergeant Taggart (John Ashton) zog Foley aus, um den Mord an seinem besten Freund in Los Angeles aufzuklären.

Dieser Cop gehört nicht zum alten Eisen

40 Jahre später kommt nun mit „Beverly Hills Cop: Axel F“ ein vierter Teil an den Start. Die Paramount Studios hatten sich immer wieder mit dem Gedanken getragen, eine weitere Fortsetzung ins Kino zu bringen. Doch das Vorhaben scheiterte immer wieder am Drehbuch; verschiedene Versionen wurden vom Studio für nicht gut genug befunden. Die Produzenten Jerry Bruckheimer und Don Simpson, die 1984 schon das Original realisiert hatten, glaubten jedoch an den Erfolg einer Neuauflage. Das Projekt wanderte schließlich unter der Regie von Mark Molloy und nach einem Skript von Will Beal zum Streamingdienst Netflix.

Foleys berüchtigte College-Jacke mit dem Logo der Detroit Lions ist natürlich auch wieder am Start. Gleich zu Beginn von „Beverly Hills Cop Alex F.“ wird sie anlässlich eines Eishockeyspiels von dem mittlerweile 63-jährigen Protagonisten ausgetragen. Foley ist dabei nicht nur zum Vergnügung in der Arena, sondern auch dienstlich. Die Ganoven, die er im Visier hat, stellen sich bei ihrem Überfall aber nicht besonders geschickt an. Als Reminiszenz an den ersten Film ergibt sich schnell eine Verfolgungsjagd durch die Straßen Detroits, die zeigt, dass der City-Cop keineswegs zum alten Eisen gehört.

Alte und neue Sidekicks

Es wartet allerdings ein wesentlich komplexerer Fall auf den wortgewandten Detective. Einmal mehr führt sein Weg dabei an die Westküste, in die flirrende Metropole Los Angeles. Die Einzelheiten des Plots wiederzugeben wären aber so überflüssig wie eine Nacherzählung der drei Vorgänger, die ihren Charme stets aus ihren Figuren, der temporeichen Action und den smarten Sprüchen bezogen. Die Kurzfassung lautet: Foleys Tochter, die als Anwältin arbeitet, ist in einen Fall organisierter Kriminalität verwickelt. Ein Cop ist tot, ein Verdächtiger sitzt im Knast und ein Undercover-Ermittler soll ein Verräter gewesen sein. Eingebunden in den Fall ist auch Foleys früherer Cop-Buddy Billy. Von bei ihm verliert sich schnell jede Spur; ein alarmierendes Zeichen. Wurde er entführt?

Der dritte aus dem Ursprungsfilm, John Taggart, hat sich aus dem Ruhestand zurückversetzen lassen. Statt Zeit mit seiner Ehefrau zu verbringen, zieht er es vor, sich auf dem Präsidium zu ärgern. Da er für den Außendienst mittlerweile zu alt ist, tritt Taggart seine Sidekick-Rolle an den deutlich jüngeren Bobby Abbott (Joseph Gordon-Levitt) ab, der Foley fortan treu zur Seite steht. Den Widersacher mimt Kevin Bacon als Captain im Drogendezernat. Auch die Rolle seiner Undercover-Ermittler ist im aktuellen Fall höchst undurchsichtig.

Das Mundwerk ist immer noch locker

Die Zutaten für eine Neuauflage der munteren Cop-Action-Comedy stimmen also. Die Handlung, in deren Zentrum das zerrüttete Tochter-Vater-Verhältnis steht, schreitet temporeich voran. Ganz so schwungvoll, wie Eddie Murphy einst durch die Straßen von Beverly Hills sprintete, kann sich sein gealterter Darsteller zwar nicht mehr bewegen. Dank seines selbstironischen Witzes hat er das aber auch nicht nötig. Fürs Treppensteigen benötigt Foley etwas länger; doch sein loses Mundwerk funktioniert immer noch wie geschmiert. Die besten Szenen von „Beverly Hills Cop: Axel F“ leben von Murphys Charisma und seinem unnachahmlichen Talent zur Improvisation.

Eingebettet ist das in einen stellenweise etwas zähen Thriller-Plot, der statt der schwerelosen Lässigkeit der 1980er-Vorlage mit einer recht komplizierten Story beladen ist. Nach flottem Start steht der mittlere Teil des Films eher auf der Bremse, um zum Schluss wieder Fahrt und Charme aufzunehmen. Irgendwann ist das Trio aus dem Originalfilm erneut vereint – und mit ihm auch die Magie zurück.

Eine charmante Actionkomödie

An der Seite des routinierten Kollegen wirkt Joseph Gordon-Levitt ein bisschen blass und deplatziert. Seine Rolle als Actionheld füllt der für eher kopflastige Rollen bekannte Darsteller nur bedingt aus. Selbstreferenziell und selbstironisch wird die Inszenierung von Mark Molloy jedoch immer dann, wenn es wie in „Beverly Hills Cop III“ „not your finest hour“ heißt. Vielleicht ist auch Teil 4 nicht die „beste Stunde“ der Reihe. Doch dank der souveränen Einlagen von Eddie Murphy gelingt es der charmanten Actionkomödie erneut, an die vielgeliebte Vorlage anzuknüpfen.

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