In einem französischen Feriencamp für Jungen im Sommer 1960 treffen zwei höchst unterschiedliche Betreuer aufeinander. Philippe (Patrick Bouchitey) ist introvertiert, wohlwollend und versucht seine Schutzbefohlenen mit Spielen zur Entfaltung zu bringen, überdies ist er der Sohn des Direktors (Claude Piéplu), was ihn bei seinen Kollegen von Vornherein zum Außenseiter abstempelt. Insbesondere Marc (Patrick Dewaere) blickt von Anfang an spöttisch auf seinen Kollegen und drillt derweil die ihm anvertrauten Jungen mit Sport- und Exerzier-Einheiten.
Eines Abends überrascht er Philippe in einer Situation, die dessen verdrängte homophile Neigung offenkundig macht. Fortan wird er von Marc bei jeder Gelegenheit drangsaliert, stachelt diesen aber dabei erst recht an, indem er sich passiv verhält und weiterhin seine Nähe zu suchen scheint.
Das Regiedebüt von Claude Miller greift autobiografische Erfahrungen des Filmemachers auf und präsentiert sich als herber, zuweilen krasser Film, der aber frisch und vor allem von dem brillanten Patrick Dewaere lebendig gespielt wird.
Er bietet eine intelligente Reflexion über die Beziehungen zwischen zwei Menschen, von denen der eine durch sein Schuldbewusstsein den anderen geradezu in die Rolle des Folterers drängt. Dabei streicht der Film die Spiegelbildlichkeit der Hauptfiguren konsequent heraus. – Ab 16.