Zwei österreichische Unterweltgrößen aus den 1960er-Jahren, der Wienerlied-Sänger Kurt Girk und der als „Stoßkönig“ oder auch „König der Wiener Unterwelt“ berüchtigte Alois Schmutzer, unterhalten sich in einem Wirtshausraum. Ihre Gespräche beschwören Bilder vergangener Tage herauf, Erinnerungen an Glücksspiel, Bandenrivalitäten, Staatsgewalt und Justizskandale, die sich zum Sittenbild österreichischer Nachkriegsgeschichte verdichten.
Der Film von Tizza Covi und Rainer Frimmel lässt die beiden alten Männer die größte Zeit einander über ihre Vergangenheit erzählen und ihre Sicht auf die Gepflogenheiten in ihrem Milieu darlegen. Erst wenn einer der zwei mit einer Erzählung oder Anekdote geendet hat, gibt es einen Filmschnitt zum anderen Protagonisten. Ergänzt um wenige Archivaufnahmen entsteht ein stadtgeschichtliches Zeitbild, das über die Milieubeschreibung weit hinausreicht und nebenher auch einen Blick auf Institutionen wie Justiz und Polizei wirft. Der nostalgische Tonfall der Männer wird mitunter auch der des Films, der in jedem Fall aber eindrücklich um persönliche Freiheit, Respekt und Würde kreist. Eine bewegende Oral History in haptischen Schwarz-weiß-Bildern, in der auch die gezeichneten Gesichter und Körper mitsprechen. – Ab 16.