Die Schule der magischen Tiere 3

Abenteuer | Deutschland 2024 | 105 Minuten

Regie: Sven Unterwaldt

Im dritten Teil der Filmreihe müssen sich die Schulzicke, ihr sportlicher Verehrer, die Wortführerin der Klassen und viele andere zusammentun, um die Zerstörung eines Waldes für den Bau eines Luxushotels zu verhindern. Dabei stehen ihnen ihre magischen Tiere zur Seite. Der Film nach der Buchreihe von Margit Auer setzt auf das Erfolgsgeheimnis der Vorgängerfilme und kombiniert recht unterhaltsam Fantasy und Abenteuer, Humor und Romantik. Ein spielfreudiges Ensemble, viele deutschsprachige Popsongs, flotte Choreografien und eine geschmeidige Animation der magischen Tiere verbinden sich zu erwartbarer Kurzweil. - Ab 10.
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Filmdaten

Produktionsland
Deutschland
Produktionsjahr
2024
Produktionsfirma
Kordes & Kordes Film
Regie
Sven Unterwaldt
Buch
Thorsten Näter · Sven Unterwaldt · Viola M.J. Schmidt · Barbara te Kock · Ursula Gruber
Kamera
Bernhard Jasper
Musik
Dominik Giesriegl
Schnitt
Zaz Montana
Darsteller
Emilia Maier (Ida Kronenberg) · Emilia Pieske (Helene) · Leonard Conrads (Benjamin Schubert) · Loris Sichrovsky (Jo Wieland) · Luis Vorbach (Silas )
Länge
105 Minuten
Kinostart
26.09.2024
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 10.
Genre
Abenteuer | Familienfilm | Komödie | Literaturverfilmung
Externe Links
IMDb | TMDB

Dritte Adaption der Kinderbuchreihe mit neuen magischen Tieren und einem Kampf um den Erhalt des Waldes, der dem Bau eines Luxushotels weichen soll.

Diskussion

Das Herzstück der Kinder- und Jugendbuchreihe von Margit Auer ist das Bündnis zwischen einem Kind und einem Tier, das dem Kind fortan mit seinen Fähigkeiten zur Seite steht. So beginnt auch die dritte Verfilmung mit einem Vorspiel, das die Auswahl eines passenden Katers durch den Inhaber der Tierhandlung, Mortimer Morrison (Milan Peschel), in Paris schildert. Der eingebildete Kater Karajan soll künftig die Style-Queen Helene (Emilia Pieske) bei ihren Aktivitäten in der Wintersteinschule unterstützen. Außerdem bringt Mortimer das vegane Krokodil Rick mit zur Schule, das dem athletischen Silas (Luis Vorbach) dienen soll.

Der Beistand der magischen Tiere ist nur deshalb möglich, weil sie die menschliche Sprache verstehen und sich mit den Kindern verständigen können. Damit die außergewöhnliche Freundschaft geheim bleibt, verwandeln sich die Tiere sogleich in Kuscheltiere oder „versteinern“, sobald ein Mensch sich nähert, der nicht zu den Eingeweihten gehört. Die Zuweisung von Kindern und Tieren erinnert wohl nicht zufällig an die Zeremonie mit dem sprechenden Hut in den Harry-Potter-Büchern und -Filmen, der die Schüler auf die Zimmer in Hogwarts verteilt.

Halt! Das ist unser Wald

Regie führt erneut Sven Unterwaldt, der auch Teil des fünfköpfigen Drehbuchteams ist. Das Skript rückt die blonde Helene stärker ins Zentrum, die als egoistische Quertreiberin und Widersacherin der bisherigen Protagonistin Ida (Emilia Maier) schon im Vorgänger „Die Schule der magischen Tiere 2“ eine wichtige Rolle spielte.

Idas Klasse probt für eine Show und will in drei Tagen auf dem jährlichen Waldtag Idas neues Lied „Halt, das ist unser Wald!“ vorsingen. Damit wollen die Schüler:innen die drohende Abholzung der Bäume für ein Luxushotel verhindern. Sogar die eitle Helena macht mit und postet auf ihrem Influencer-Kanal „Stylene“ einen Clip der Choreografie.

Zu Helenes Followern gehört auch Silas, der in sie verknallt ist. Um sie zu beeindrucken, kauft er ein Designer-Shirt von der Modeschöpferin Maja Malakara (Patricia Meeden), die von Helene bewundert wird. Das Geld für das Shirt erpresst er von zwei jüngeren Schülern. Doch er wird dabei beobachtet und von seinem besten Freund Jo zur Rede gestellt.

Helene allerdings hat andere Sorgen als Silas’ Avancen. Ihre wohlhabende Familie hat Geldnöte und will aus ihrer noblen Villa ausziehen. Das will die Tochter unbedingt verhindern und hofft, genügend Investoren für ihren Influencer-Kanal aufzutreiben. Dafür will sie die Modenschau von Malakara im Naturkundemuseum nutzen. Durch eine geschickte Intervention bei der Museumsdirektorin sorgt sie dafür, dass ihre Klasse in der Pause auftreten darf. Allerdings findet die Modenschau zeitgleich mit dem Waldtag statt. Zur Überraschung der gesamten Klasse gibt Ida nach und unterstützt den Plan.

Auf bewährten Pfaden

Die Inszenierung führt die Erfolgsformel der beiden Vorgängerfilme fort, die 2021 und 2022 jeweils zu den besucherstärksten deutschen Kinofilmen avancierten. Die Regie setzt erneut auf den unterhaltsamen Mix aus Fantasy, Abenteuer, Humor und Romantik. Mit der Plausibilität darf man es allerdings nicht ganz so genau nehmen, wenn Idas Klasse etwa ein zusammengekrachtes Dino-Skelett in wenigen Stunden wieder aufbaut. Zum Unterhaltungswert tragen vor allem deutschsprachige Popsongs bei, die eigens für den Film komponiert wurden, sowie viele flotte Tanzeinlagen, die dem Film fast das Flair eines Musicals verleihen.

Die Fans dürften sich darüber freuen, dass Teil 3 ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern bringt, aber auch neue Darsteller zu bieten hat. Dazu zählen der YouTuber Freshtorge, der als geschäftstüchtiger Agent für Helene die Brücke in die Social-Media-Welt schlägt, sowie Christina Große, die als Klassenlehrerin Miss Mary Cornfield Nadja Uhl ersetzt.

Ein spielfreudiges Ensemble

Wichtigster Neuzugang ist jedoch das Energiebündel Meltem Kaptan als beherzte Museumsdirektorin, die mit Schwung und Herzenswärme frischen Wind in das routiniert inszenierte Family-Entertainment-Abenteuer bläst, auch wenn die Liebelei mit dem altbackenen Schuldirektor (Justus von Dohnányi) recht konstruiert wirkt. Vor der Prominenz der erwachsenen Schauspieler braucht sich das spielfreudige Ensemble der Kinderdarsteller nicht zu verstecken, in dem auch Luis Vorbach und Emilia Pieske durch ihr natürliches Spiel überzeugen. Indem die von Pieske verkörperte Helene sich von einer intriganten Schuldiva in ein Mädchen wandelt, das sich mit Herzblut für Familie und Freunde engagiert, avanciert sie zur vielschichtigen Identifikationsfigur.

Angesichts der zweijährigen Pause seit dem Vorgängerfilm lässt sich nicht übersehen, dass sich die Jungdarsteller körperlich deutlich verändert haben. Deshalb bemüht sich die Regie, die jüngere Zielgruppe nicht aus den Augen zu verlieren. Während die amourösen Verwicklungen zwischen den Teenagern mehr Leinwandzeit beanspruchen, sollen die Eskapaden der geschmeidig animierten Tiere die kleineren Zuschauer bei der Stange halten. Spannend bleibt die Frage, wie die Filmemacher das Problem der Alterung im bereits angekündigten vierten Film lösen wollen.

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