Duell am Abgrund

Weiter, schneller, höher – nach diesen Kriterien funktionieren menschliche Wettbewerbe und sportliche Turniere schon seit jeher. Das trifft auch auf das Bergsteigen zu. Da alle attraktiven Gipfel längst erklettert sind, verlagert sich das Kräftemessen seit Längerem auf die Frage: Wer ist schneller oben? Solche Wettbewerbe lieferten sich auch die Schweizer Extrembergsteiger Ueli Steck und Dani Arnold, um die der Dokumentarfilm von Nicholas de Taranto und Götz Werner kreist.

„Duell am Abgrund“ kombiniert Aufnahmen von den riskanten Besteigungen der Protagonisten, Ausschnitte aus TV-Sendungen, historische Bildfolgen etwa von früheren Rekordversuchen an der Eiger-Nordwand sowie Statements von Weggefährten, Profiklettern, Fachleuten und Familienangehörigen. Der reißerische Titel markiert bereits eine Schwäche des Dokumentarfilms. Er versucht auf zuweilen plakative Weise, die Rivalität zwischen zwei Spitzenathleten zu unterstreichen, die sich im gleichen engen sportlichen Revier bewegen und damit automatisch in die Quere kommen: Sie erklettern im Wettlauf mit der Zeit ohne Sicherungsseile oder andere technische Hilfsmittel steile Felswände im Hochgebirge.