Katakomben (2021)

Münchner Hauptbahnhof, nachts. Die Geschäfte sind zu. Ein Pappbecher rollt auf einer Rolltreppe vor sich hin. Ein Obdachloser sitzt mit Hund daneben. Plötzlich stürmen panische Partymenschen aus einer vernebelten Tür. Feuerwehr und Polizei rücken an. Sie löschen das Feuer und sperren die Fußgängerzone ab. 33 Verletze und 3 Verschwundene. Das ist das Resultat einer Nacht in der bayerischen Hauptstadt, als Clubbesuche noch möglich waren.

Munich Underground

Feiern mit Menschen auf engstem Raum, dicht gedrängt, Körper an Körper. Diese Vorstellung mutet in Corona-Lockdown-Zeiten als etwas Verbotenes an. Noch verbotener wirkt die fiktive Partylocation neben und unter dem Hauptbahnhof. Ein Lift führt in eine Halle, von wo aus sich ein Netz an Tunneln in alle Richtungen ausbreitet. Wenn München schon kein Berghain hat, dann wenigstens ein paar Katakomben zwischen Stammstrecke und Bahnhofshalle. Underground ist hier bildlich zu verstehen.