Abenteuer | Island 2018 | 94 Minuten

Regie: Joe Penna

Ein Mann stürzt mit dem Flugzeug in der Arktis ab und versucht mit einfachen Mitteln am Leben zu bleiben. Seine Hoffnung auf Rettung wird zunichte gemacht, als ein Helikopter abstürzt und nur die Co-Pilotin schwerverletzt überlebt. Gemeinsam versuchen sie, einen Stützpunkt zu erreichen. Das Überlebensdrama entfaltet in geradliniger Manier den Kampf Mensch gegen Natur, wobei das Drehbuch den Figuren immer neue Herausforderungen in den Weg legt. Ein starker Hauptdarsteller und eindrucksvolle Landschaftsbilder machen den Genrebeitrag zur soliden Unterhaltung. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
ARCTIC
Produktionsland
Island
Produktionsjahr
2018
Produktionsfirma
Armory/Pegasus
Regie
Joe Penna
Buch
Joe Penna · Ryan Morrison
Kamera
Tómas Örn Tómasson
Musik
Joseph Trapanese
Schnitt
Ryan Morrison
Darsteller
Mads Mikkelsen (Overgård) · Maria Thelma Smáradóttir (Junge Frau) · Tintrinai Thikhasuk (Helikopter-Pilot)
Länge
94 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Abenteuer
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Heimkino

Die Extras enthalten u.a. ein Feature mit im Film nicht verwendeten Szenen (7 Min.).

Verleih DVD
Koch (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Koch (16:9, 2.35:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Schnörkelloses Überlebensdrama um einen Mann, der in der Arktis mit dem Flugzeug abstürzt und sich zu Fuß durch die weiße Hölle kämpft.

Diskussion

Irgendwo in der Arktis schlägt ein Mann (Mads Mikkelsen) mit einem Stab in das Eis, buddelt im Schnee und schüttet diesen anschließend zusammen. Mehrmals wiederholt Overgard, so der Name, der auf seiner Jacke steht, diesen Vorgang, bis die Kamera aufzieht und das Werk von oben betrachtet. In großen Buchstaben steht „SOS“ ins Eis geschnitzt. Wenige Meter entfernt sieht man ein Kleinflugzeug nach einer Bruchlandung. Es sind die ersten Momente eines Survival-Dramas, mit dem Regisseur Joe Penna sein Langfilmdebüt inszeniert.

Overgard folgt tagtäglich denselben Routinen. Er richtet das Notsignal wieder auf, hofft, dass Fische anbeißen, und kurbelt an seinem Funkgerät in der Hoffnung auf irgendein Signal. Unterschlupf findet er in dem Flugzeugwrack.

Aus der tagelangen Routine wird langsam Monotonie, bis irgendwann ein Helikopter zu hören ist. Doch die ersehnte Rettung scheitert; infolge eines Sturms stürzt der Hubschrauber ab. Die Co-Pilotin (Maria Thelma Smáradóttir) überlebt schwer verletzt und braucht dringend ärztliche Hilfe. Deshalb macht sich Overgard zusammen mit der Frau auf, einen weit entfernten Stützpunkt zu erreichen.

Persönliche Hintergründe spielen keine Rolle

Der Film wirft den Zuschauer umstandslos in die missliche Lage des Protagonisten. Woher Overgard kommt, warum seine Maschine abgestürzt ist oder warum er überhaupt in dieser unwirtlichen Gegend unterwegs war, bleibt außen vor. Auch andere Hintergründe über sein Leben gibt der Film nicht preis. Sie spielen schlichtweg keine Rolle. Sie fehlen der Geschichte aber auch nicht, da sich „Arctic“ ganz auf den Überlebenskampf der Figuren konzentriert, auf den Gegensatz von Mensch und lebensfeindlicher Natur.

Mads Mikkelsen erweist sich als ideale Besetzung, weil er durch seine Körperlichkeit wie auch durch seine dozierte Mimik die physischen und psychischen Strapazen der Notlage eindrucksvoll vermittelt. Wenn er den toten Hubschrauberpiloten erblickt, fühlt man seine Bestürzung; wenn sein Fuß unter einem Felsen eingeklemmt wird, überträgt sich der Schmerz förmlich auf den Zuschauer.

Der Mensch gegen die Natur

Das Drehbuch sorgt spannungsfördernd dafür, dass der meist stumme Held mit dem großen Überlebenswillen vom Pech verfolgt wird. Nicht nur der weite Weg zur erhofften Rettung und die schweren Verletzungen der Co-Pilotin erweisen sich als mächtige Herausforderungen, sondern auch allerhand unvermutet auftauchende Hindernisse und neue Probleme. So erschweren heftige Stürme den Fußmarsch; steile Hänge und Felsvorsprünge verhindern ein Weitergehen und fordern immer wieder Umwege. Eisbären hoffen auf ein leckeres Mahl.

Der Inszenierung gelingt es aber immer wieder, dem klassischen Abenteuer-Plot emotionale Kraft zu verleihen, durch die Hauptfigur, die sich wie David gegen Goliath gegen die übermächtige Natur behauten muss, aber auch durch die starken Bilder der arktischen Einöde. Wenn ein Sturm aufzieht und die Figuren fast ganz im tosenden Weiß verschwinden, erscheinen die natürlichen Kräfte als unüberwindbar.

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