Ein schwarze britische Komödie um einen lebensmüden Schriftsteller (Aneurin Barnard), der einen Auftragskiller (Tom Wilkinson) für sich selbst engagiert und dann dummerweise keinen Rückzieher machen kann, als er es sich nochmal anders überlegt.
William (Aneurin Barnard) hat Pech. Und zwar so viel, dass es ihm noch nicht einmal gelingt, seinem Elend selbst ein Ende zu setzen: Dass der siebente Selbstmordversuch, bei dem William todessehnsüchtig von einer Brücke springt, nicht auf dem Grund des Flusses, sondern auf dem Deck eines Vergnügungsdampfers mit einem verstauchten Finger endet, ist für den chronisch unentdeckten Schriftsteller nur unter „Ironie des Schicksals“ zu summieren. Nun funktionieren also nicht nur seine Geschichten nicht, sondern noch nicht einmal mehr das Zehnfingersystem, mit dem er sie in die Schreibmaschine tippt.
Auch Leslie (Tom Wilkinson) hat einfach kein Glück. Zwar hat er auf seine alten Tage als Auftragskiller eine regelrechte Marktlücke entdeckt, indem er unter anderem ein schnelles Ende für uneffektive Selbstmörder im Portfolio hat. Doch dass er ausgerechnet William auf besagter Brücke trifft, ihm seine Dienste anbietet und ihm eine Visitenkarte unterjubelt, könnte man einmal mehr als Ironie des Schicksals werten: Da haben sich zwei getroffen! Ganz zur Unfreude von Harvey (Christopher Eccleston), in dessen Agentur Leslie arbeitet und dabei chronisch unterhalb der geforderten Abschussquote agiert.
Schwarzer britischer Humor
Apropos: „Ironie des Schicksals“. Klar, dass ausgerechnet nach Abschluss des „Sterbehilfe“-Vertrages eine gewisse Ellie bei William anruft, die sein eingereichtes Manuskript über die missglückten Selbstmordversuche als Bestseller-tauglich erachtet – nach einem vernünftigen Lektorat natürlich. Nun haben sich zwei gefunden, die einen Start in ein neues Leben starten könnten; wären da nicht der Vertrag mit Leslie und zudem Harveys professionelle Bestrebungen, die dem ganzen Hin und Her ein professionell gründliches Ende bereiten wollen.
„Dead in a Week“ firmiert als schwarze britische Komödie, was landläufig bedeutet, dass Pointen mitunter ein wenig drastisch realisiert werden. So hat man auf der einen Seite einen Tom Wilkinson, der den alternden Killer sympathisch zwischen Nonchalance, Verzweiflung und Verbissenheit gibt, und man hat zudem den jungen Waliser Aneurin Barnard, der seine Lebensmüdigkeit gekonnt zwischen der Ironie des Harold aus „Harold und Maude“ und unendlichem Weltschmerz zelebriert. Es fehlen aber auch nicht die unerwartet blutigen Details, wie man sie aus Krimikomödien wie „Brügge sehen…und sterben“ kennt, weswegen die FSK-Freigabe „ab 12“ etwas mit Vorsicht zu genießen ist: In „Dead in a Week“ sterben Menschen und das tut nun einmal landläufig weh – mitunter auch dem Publikum beim Zusehen.
Doch Tom Edmunds versteht es in seinem Debüt, Extreme abzupuffern: Der kleine, feine Independent Film ist weder übertrieben albern noch brutal, sondern erzählt seine Geschichte beiläufig amüsant auf den Punkt gebracht. Dabei gönnt er sogar vermeintlichen Nebenfiguren einen großen Auftritt: köstlich ist der „Showdown“ zwischen Christopher Eccleston (Harvey) und Marion Bailey (Leslies scheinbar einfältiger Ehefrau). Dass der ganze Schlamassel nicht zwangsläufig in einem Happy End endet, ist nur ein weiteres logisches Puzzleteil dieser kleinen Genre-Preziose.