Am Beispiel der Entstehung eines Wasserkraftwerks in der Ukraine feiert Dsiga Wertow den Kampf um die ökonomische Erschließung des Landes im elften Jahr nach der Revolution. In drei Kapiteln ("Auf der Erde", "Unter der Erde", "Über der Erde") dient der Gegensatz zwischen Alt und Neu als vorrangiges Montageprinzip. Eindrucksvoll fotografiert, vermittelt der pathetische, inhaltlich überfrachtete Film hautnah den Stolz auf die Aufbauleistungen jener Jahre. Wie auch im Dokumentarfilm „Ein Sechstel der Erde“ erzählt Wertow von den „Segnungen“ der Oktoberrevolution, indem er auf einer dokumentarischen Wahrheit beharrt, die gleichwohl in der zielgerichteten Montage den politischen Interessen angepasst ist. Beide Filme treten inhaltlich auf der Stelle, allein der Fluss der Bilder, die von Michael Nymans eigens komponiertem Musikstrom scheinbar unermüdlich vorwärts getrieben werden, gibt ihnen ihre poetische Kraft.
- Ab 16.
Das elfte Jahr
- | UdSSR 1928 | 53 Minuten
Regie: Dsiga Wertow
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Filmdaten
- Originaltitel
- ODINNACATYI
- Produktionsland
- UdSSR
- Produktionsjahr
- 1928
- Produktionsfirma
- VUFKU
- Regie
- Dsiga Wertow
- Buch
- Dsiga Wertow
- Kamera
- Michail Kaufman
- Musik
- Michael Nyman
- Schnitt
- Elizaveta Svilova
Heimkino
Die ausgezeichnet edierte, filmhistorisch wertvolle Doppel DVD enthält zudem den Film "Ein Sechstel der Erde" (siehe auch ebd. im Lexikon). Die Extras bestechen u.a. durch ein 32-seitiges Booklet mit aufschlussreichen Texten sowie die Dokumenation "Vertov in Blum" (14 Min., Österreich 2009, Drehbuch und Regie: Adelheid Heftberger, Michael Loebenstein, Georg Wasner). Des Weiteren enthalten ist der Montagefilm "Im Schatten der Maschine" (21 Min., D 1928, Regie: Albrecht Viktor Blum, Leo Lania). Die Edition ist mit dem Silberling 2010 ausgezeichnet.