Abenteuer | Großbritannien/Frankreich 2017 | 104 Minuten

Regie: Paul King

Der sprechende kleine Bär Paddington versucht sich in diversen Berufen, um seiner Tante ein wertvolles Geburtstagsgeschenk kaufen zu können. Als das ersehnte Buch gestohlen wird, landet er als vermeintlicher Dieb im Gefängnis, wo er Freunde findet, während seine menschliche Familie alles daransetzt, seine Unschuld zu beweisen. Turbulenter Familienfilm als zweites Kinoabenteuer nach den „Paddington“-Kinderbüchern von Michael Bond, der um seine liebenswerte Hauptfigur eine Welt wunderbarer Einfälle erschafft. Dabei baut die Inszenierung die Vorgaben des ersten Teils ("Paddington", 2014) schlüssig aus, ohne dessen warmherzigen Humor aus dem Blick zu verlieren. - Sehenswert ab 8.
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Filmdaten

Originaltitel
PADDINGTON 2
Produktionsland
Großbritannien/Frankreich
Produktionsjahr
2017
Produktionsfirma
Heyday Films/Marmalade Films/StudioCanal/TF1 Films
Regie
Paul King
Buch
Paul King · Simon Farnaby
Kamera
Erik Wilson
Musik
Dario Marianelli
Schnitt
Jonathan Amos · Mark Everson
Darsteller
Hugh Bonneville (Mr. Brown) · Sally Hawkins (Mrs. Brown) · Hugh Grant (Phoenix Buchanan) · Brendan Gleeson (Knuckles McGinty) · Julie Walters (Mrs. Bird)
Länge
104 Minuten
Kinostart
23.11.2017
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 8.
Genre
Abenteuer | Familienfilm | Komödie | Literaturverfilmung
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
StudioCanal
Verleih Blu-ray
StudioCanal
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Liebenswerte turbulente Fortsetzung der Geschichte um den kleinen Bären nach den Kinderbüchern von Michael Bond

Diskussion
Nachts in einer dunklen Gefängniszelle kann auch einen lebensfrohen Bären wie Paddington der Mut verlassen. In gestreifter Sträflingskluft statt in seinem blauen Dufflecoat und unsicher, ob seine menschliche Familie, die Browns, ihn nicht schon aufgegeben hat, vergießt der kleine Bär eine Träne, die im Boden verschwindet. Doch dann geschieht etwas Erstaunliches: Eine Pflanze bahnt sich ihren Weg zwischen den steinernen Fliesen hervor und wächst immer weiter nach oben, während es auch an anderen Stellen der Zelle auf einmal zu grünen beginnt. So lange, bis Mauern und Gitter verschwunden sind und Paddington wieder durch den heimatlichen Dschungel von Peru tollt und seiner geliebten Tante Lucy in die Arme fällt. Ein Bild der Hoffnung, heraufbeschworen durch unbezwingbare Fantasie, die Paddington so sehr auszeichnet wie seinen filmischen Schöpfer Paul King. Der britische Regisseur mag den Bären zwar an die finsterste Ecke von London schicken, doch dessen freundliche Art wird sogar das Gefängnis bald zu einem fröhlicheren Ort aufhellen. Bevor Kings pelziger Protagonist im Mittelteil seines zweiten Kinoabenteuers unter die Knastbrüder gerät, hat er sich auch als freier Bär in London schon mit einigen Schwierigkeiten herumgeschlagen. Im Gegensatz zum ersten „Paddington“ (fd 42 794) ist er nun schon als Teil der menschlichen Gemeinschaft etabliert und hat das nachbarschaftliche Miteinander positiv befördert. Trotzdem will er seine Herkunft und die guten Ratschläge seiner Tante nicht vergessen. Ehrensache, dass er der alten Bärin zum 100. Geburtstag ein einzigartiges Geschenk schicken möchte. Bei seinem Freund, dem Antiquitätenhändler Gruber, stößt er auf ein altes Pop-up-Buch – das ideale Präsent, das allerdings auch einen stolzen Preis hat. Für Paddington scheint das jedoch kein dauerhaftes Hindernis zu sein, und so macht er sich eifrig daran, das nötige Geld zu verdienen. Als er nach einigen Rückschlägen fast am Ziel ist, wird das Buch vor seinen Augen gestohlen. Der Dieb kann entkommen; statt seiner verhaftet die Polizei jedoch Paddington, der nach einem kurzen Prozess zu zehn Jahren Haft verurteilt wird, weshalb es den Browns überlassen bleibt, die Unschuld ihres kleinen Bären-Familienmitglieds zu beweisen. Regisseur Paul King setzt gemeinsam mit seinem Co-Autor Simon Farnaby in der Fortsetzung erneut auf die Qualitäten, die schon „Paddington“ zu einem außergewöhnlich stimmigen Familienfilm machten. Der kleine Bär kennt die Menschen inzwischen zwar besser, ist aber noch immer ein tapsiges Tier, das mit staunenden Augen seine Umgebung erkundet, wobei ihm immer wieder auch Schnitzer unterlaufen. Seine pannenreichen Erlebnisse in der Arbeitswelt sind als liebevolle Miniaturen den Kinderbuchvorlagen von Michael Bond verpflichtet, zugleich aber pure Slapstick-Nummern wie im Stummfilmkino. Als Friseurgehilfe verwüstet Paddington ungewollt den Salon sowie die Haarpracht eines Richters (was seine Lage vor Gericht später nicht gerade verbessert), als Fensterputzer kämpft er mit schweren Eimern, bis er die bürstenähnlichen Einsatzmöglichkeiten seines pelzigen Körpers entdeckt. Ein episodischer Auftakt, in dem King und Farnaby zugleich die eigentliche Handlung des Films anstoßen: Paddington erwächst in dem abgehalfterten Schauspieler Phoenix Buchanan ein Gegner, der geheime Hinweise in dem Pop-up-Buch nutzen will, um einen versteckten Schatz zu finden und sich so sein Comeback zu ermöglichen. Da er dafür jedoch diverse Londoner Sehenswürdigkeiten heimsuchen muss, bleibt sein Treiben nicht unbemerkt und der wahre Dieb des Buchs auch der Brown-Familie nicht lange verborgen. Hugh Grant stürzt sich mit enormer Spielfreude in die Rolle dieses Komödianten der Eitelkeiten, der auf kreative Verkleidungen schwört, und reiht sich damit nahtlos in das grandiose Ensemble ein, zu dem als zweiter prominenter Neuzugang Brendan Gleeson als grimmiger Gefängniskoch dazustößt. Dieser kann dem Bären nicht dauerhaft die Freundschaft versagen, da auch er Orangenmarmelade liebt, womit Paddingtons Leibspeise in der Handlung eine noch prominentere Bedeutung erhält als im ersten Kinofilm. Zwar kennzeichnet eine sequeltypische Tendenz zu Steigerungen auch „Paddington 2“, doch entwickelt King diese stets mit Blick auf die Belastbarkeit eines Kinderpublikums. So gibt es mehr Schauplätze, mehr skurrile Charaktere und mehr Action, insbesondere in einer rasanten finalen Verfolgungsjagd. Auch geht es noch klarer um Paddingtons Status als Einwanderer, wenn der giftende Mr. Curry mit offenkundig frischem Brexit-Selbstbewusstsein den Bär erneut aus seiner Nachbarschaft zu vertreiben versucht. Inmitten all dessen nimmt sich der Film aber immer wieder die Zeit, es seiner Hauptfigur gleichzutun: sich einen Moment der Ruhe zu gönnen und einfach nur über die wunderbare Welt zu staunen.
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