Nach siebenjähriger Tätigkeit für einen Gewürzhändler will ein aufrichtiger, stets optimistischer junger Mann heim ans Meer. Belohnt mit einem schweren Goldklumpen, macht er sich auf die Wanderung, während der er das Gold gegen ein Pferd, dann eine Kuh, diese gegen ein Schwein und dieses gegen eine Gans eintauscht; denn es geht ihm nicht um materiellen Reichtum, sondern darum, sein Ziel leicht und glücklich zu erreichen. Stimmungsvoll-heitere, ebenso hintergründige wie lebenskluge (Fernseh-)Märchenverfilmung, die inszenatorisch geschickt die Wanderung des Protagonisten durch seine Begegnungen mit einer Kaufmannstochter strukturiert, die seine Sichtweise teilt und ihn dafür zu lieben beginnt.
- Sehenswert ab 6.
Hans im Glück (2015)
Märchenfilm | Deutschland 2015 | 59 Minuten
Regie: Christian Theede
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Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2015
- Produktionsfirma
- Zieglerfilm/NDR
- Regie
- Christian Theede
- Buch
- Dieter Bongartz · Leonie Bongartz
- Kamera
- Simon Schmejkal
- Musik
- Peter W. Schmitt
- Schnitt
- Lucas Seeberger
- Darsteller
- Anton Spieker (Hans) · Michelle Barthel (Elisabeth) · Gustav Peter Wöhler (Knudsen, Elisabeths Vater) · Heino Ferch (Herr, Hans' Arbeitsgeber) · Sebastian Ströbel (Junker)
- Länge
- 59 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 0
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 6.
- Genre
- Märchenfilm
- Externe Links
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Heimkino
Nach sieben Jahren bei einem Gewürzhändler will Hans heim ans Meer. Der lässt ihn nicht gerne gehen, belohnt ihn aber mit einen respektablen Goldklumpen. Mit einem Lied auf den Lippen durchwandert Hans lichte Wälder und geschäftige Dörfer. Die erste Begegnung mit einer Kaufmannstochter und deren rastlosem Vater („Zeit ist Geld“) lässt schon ahnen, dass es Hans nicht um Reichtum geht, sondern nur darum, glücklich zu sein.
Diskussion
Nach sieben Jahren bei einem Gewürzhändler will Hans heim ans Meer. Der lässt ihn nicht gerne gehen, belohnt ihn aber mit einen respektablen Goldklumpen. Mit einem Lied auf den Lippen durchwandert Hans lichte Wälder und geschäftige Dörfer. Die erste Begegnung mit einer Kaufmannstochter und deren rastlosem Vater („Zeit ist Geld“) lässt schon ahnen, dass es Hans nicht um Reichtum geht, sondern nur darum, glücklich zu sein. So tauscht er das Gold, an dem er schwer zu tragen hat, gegen ein stattliches Pferd, dann eine Kuh, ein Schwein, eine Gans – immer mit dem Ziel, es leichter zu haben und unbeschwert seinen Weg nordwärts fortzusetzen. Auch für die Kaufmannstochter ist das Zusammentreffen mit Hans nicht folgenlos. Nachdem sich ihre Wege erneut kreuzen, wächst in ihr der Wunsch, auch einmal das ihr unbekannte Meer zu sehen und einfach glücklich zu sein.
Mit der stimmigen Adaption des Grimmschen Märchens ist dem Team von Ziegler Film Köln („Allerleirauh“, „Das tapfere Schneiderlein“) wieder ein TV-Film gelungen, der die visuelle Qualität fürs Kino hat, und es ist eine schöne Tradition, dass diese Verfilmungen in Lübeck im Kino Premiere haben. Eine Leichtigkeit liegt in den atmosphärischen Bildern und in den hintersinnigen Dialogen über die vermeintliche Dummheit des naiven Hans. Dass in seiner belächelten Philosophie auch eine Portion Lebensklugheit steckt, macht den überzeugend gespielten „Hans im Glück“ zu einem aktuellen (Märchen-)Film – für Kinder wie Erwachsene.
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