Der Fall Barschel

Biopic | Deutschland 2015 | 170 (Zwei Teile: 84/86) Minuten

Regie: Kilian Riedhof

Zwei junge, ehrgeizige Investigativ-Journalisten können dem Ministerpräsidenten vom Schleswig-Holstein, Uwe Barschel (1944-1987), die Ausspionierung eines politischen Gegners nachweisen. Nach Barschels Rücktritt und seinem mysteriösen Tod in einem Genfer Hotel trennen sich die Wege der Reporter, da einer von ihnen nicht an die offizielle Selbstmord-These glauben mag. Der ungemein spannende, vor allem von Alexander Fehling brillant gespielte (Fernseh-)Politthriller fächert die skandalösen Umstände beim „Fall Barschel“ in noch nie gezeigter Ausführlichkeit auf. Zugleich ein atmosphärisch dichtes Zeitbild der 1980er-Jahre. - Sehenswert ab 14.
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Filmdaten

Produktionsland
Deutschland
Produktionsjahr
2015
Produktionsfirma
Zeitsprung Pict.
Regie
Kilian Riedhof
Buch
Kilian Riedhof · Marco Wiersch
Kamera
Benedict Neuenfels
Musik
Peter Hinderthür
Schnitt
Andreas Radtke
Darsteller
Alexander Fehling (David Burger) · Fabian Hinrichs (Olaf Nissen) · Matthias Matschke (Uwe Barschel) · Antje Traue (Giselle) · Edgar Selge (Walter Brauneck)
Länge
170 (Zwei Teile: 84
86) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 14.
Genre
Biopic | Drama | Thriller
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Verleih DVD
EuroVideo (16:9, 1.78:1, DD2.0 dt.)
Verleih Blu-ray
EuroVideo (16:9, 1.78:1, dts-HDMA2.0 dt.)
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Diskussion
Um die fiebrigen Erregungskurven zu verstehen, die Kilian Riedhofs dreistündige Erkundung des »Falls Barschel« durcheilt, muss man sich das schockierende Bild vor Augen halten, das 1987 um die Welt ging: der tote Uwe Barschel in der Badewanne eines Genfer Hotelzimmers. Dem »unheimlichen Sog dieses Bildes« spürt Riedhof nach und findet dabei zu seinem packend ausgeformten Rhythmus von manisch-depressivem Auf-und-Ab, der seine Protagonisten und die Epoche charakterisiert. So gelingt ihm ein atemberaubender Politthriller und ein atmosphärisch dichtes Zeitbild der 1980er-Jahre. Die bis heute ungeklärte Frage, ob Barschel Selbstmord verübte oder einem Mord zum Opfer fiel, lässt Riedhof offen, aber er spielt, »basierend auf plausiblen Thesen und Indizien«, beide Deutungsszenarien durch. Er erfindet zwei junge, ehrgeizige Investigativ-Journalisten, die zuerst - ähnlich wie Woodward & Bernstein bei der Watergate-Affäre – dem CDU-Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins Uwe Barschel nachweisen, dass er seinen Wahlkampfgegner ausspionieren ließ, und ihn zum Rücktritt zwingen. Am 11. Oktober 1987 dann der mysteriöse Tod Barschels in Genf. Die Wege der Journalisten trennen sich: Olaf (Fabian Hinrichs) folgt der amtlich favorisierten Selbstmord-These. David (Alexander Fehling) aber begibt sich auf die Suche nach Mord-Indizien. Er gerät in ein Labyrinth von illegalen Waffengeschäften und Geheimdienst-Machenschaften, die bis in die Iran-Contra-Affäre hineinreichen. Er recherchiert mit der Verbissenheit eines einsamen Wolfs und verliert seinen inneren Halt. Ein Politthriller, der die skandalösen und unheimlichen Dimensionen des »Falls Barschel« in noch nie gezeigter Ausführlichkeit auffächert. Ein »Trip in den Abgrund« (Riedhof), der durch Fehlings brillantes Spiel zum Ereignis wird.
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