Mexiko ist eines der wichtigsten Filmproduktionsländer in Lateinamerika und hat eine lange Tradition in sozialen Melodramen und Komödien. Eines der wichtigsten Themen des mexikanischen Films war immer die Familie, und besonders die gewünschte und nicht erwünschte Vaterschaft. Hier fließen Melodram und Komödie häufig ineinander.
Der 52-jährige mexikanische Filmemacher Eugenio González Derbez ist ein Multitalent des Showbusiness; Schauspieler, Komiker, Drehbuchautor, Schriftsteller, Produzent und Regisseur für Kino, Theater und Fernsehen gleichzeitig. Und selbstverständlich spielt er auch in seiner ebenso anrührenden, derb-fröhlichen wie tieftraurigen Komödie »No se aceptan devoluciones« (»Plötzlich Vater«) die Hauptrolle. Sein Valentin wurde als ängstliches Kind von seinem Vater mit allen Gefahren und furchterregenden Situationen konfrontiert und avancierte später zum Frauenheld in Acapulco. Als aber eines Tages Julie, eine seiner unzähligen Liebschaften, vor der Tür steht und ihm ein Baby in den Arm legt, beginnt das größte Abenteuer in Valentins Leben: das Vater-Sein. Zunächst reist er noch illegal mit dem Baby in die USA ein und versucht vergeblich, dessen Mutter zu finden. Aber dann zieht er die Kleine alleine auf. Sein Geld verdient er sich als Stuntman. Seine Tochter Maggie wird immer mehr seine Assistentin, beste Freundin, Managerin und Übersetzerin. Aber Valentin weiß, dass sein wunderbares Zusammensein mit seiner Tochter auf schreckliche Weise befristet ist, und dann taucht auch noch Julie auf und fordert über das Familiengericht ihre Tochter zurück.
Stellenweise ist »Plötzlich Vater« wie ein Kindermärchen erzählt, mit Animationsfilmelementen, einer verzweifelten Stimme aus dem Off und einem Zeitraffer, der die Entwicklung zwischen Vater und Tochter in kurzen Anekdoten zusammenfasst. Der Film lebt besonders vom brillanten Zusammenspiel zwischen Eugenio González Derbez und der wunderbaren Kinderdarstellerin Loreto Peralta, das von einem verspielten Szenenbild und einer einfallsreichen Bildgestaltung begleitet wird. Bei allen verspielten Überzeichnungen ist der Film doch emotional ergreifend, von Traurigkeit und mitreißender Lebensfreude gleichzeitig.