Im London der 1890er-Jahre heuern ein ehemaliger Afrika-Forscher und eine rätselhafte junge Frau einen amerikanischen Scharfschützen an, um ihnen bei einer gefährlichen Mission zu helfen: Die Tochter des Forschers und Kindheitsfreundin der jungen Frau wurde von einem Untoten entführt und soll gerettet werden. Zusammen mit anderen Gefährten macht sich die Gruppe auf die Suche nach dem Monster, wobei jeder von ihnen auch seine eigenen inneren Dämonen mit sich herumträgt. Rund um diese Hsndlung versammelt die erste Staffel der (Fernseh-)Mystery-Serie so ziemlich alle Figuren und Motive, die das Mythen-Arsenal der Schauerromantik hergibt, und verwebt sie zu einer unterhaltsamen Fabel rund um die viktorianische Angstlust an Tod und Sexualität.
- Ab 16.
Penny Dreadful - Die komplette erste Season
Fantasy | USA/Irland/Großbritannien 2014 | 419 Minuten
Regie: J.A. Bayona
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Filmdaten
- Originaltitel
- PENNY DREADFUL SEASON 1
- Produktionsland
- USA/Irland/Großbritannien
- Produktionsjahr
- 2014
- Produktionsfirma
- Desert Wolf Prod./Neal Street Prod.
- Regie
- J.A. Bayona · Coky Giedroyc · James Hawes · Dearbhla Walsh
- Buch
- John Logan
- Kamera
- Owen McPolin · P.J. Dillon · Xavi Giménez · John Conroy
- Musik
- Abel Korzeniowski
- Schnitt
- Michele Conroy · Aaron Marshall · Geoff Ashenhurst · Christopher Donaldson · Jaume Martí
- Darsteller
- Eva Green (Vanessa Ives) · Timothy Dalton (Sir Malcolm Murray) · Josh Hartnett (Ethan Chandler) · Harry Treadaway (Dr. Victor Frankenstein) · Reeve Carney (Dorian Gray)
- Länge
- 419 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Fantasy | Horror
Heimkino
»Auf die mysteriöseste Frau in London!« Lebemann Dorian Gray (Reeve Carney) stößt mit dem Amerikaner Ethan (Josh Hartnett) auf dessen faszinierende Arbeitgeberin Vanessa (Eva Green) an. Vanessa wirkt kühl und selbstbeherrscht, der Zuschauer weiß allerdings schon, dass es hinter der spröden Fassade brodelt.
Diskussion
»Auf die mysteriöseste Frau in London!« Lebemann Dorian Gray (Reeve Carney) stößt mit dem Amerikaner Ethan (Josh Hartnett) auf Ethans faszinierende Arbeitgeberin Vanessa (Eva Green) an. Vanessa wirkt kühl und selbstbeherrscht, der Zuschauer weiß allerdings schon (und Ethan und Dorian werden es bald erfahren), dass es hinter der spröden Fassade brodelt. Gleich zu Beginn der Serie sieht man sie aufgelöst im inbrünstigen Gebet. Grund zu beten hätten die Figuren allesamt früher oder später, denn das, mit dem sie es zu tun bekommen, ist dämonisch. Ein mächtiger Untoter hat Vanessas Freundin aus Kindertagen entführt; zusammen mit deren Vater, einem berühmten Afrika-Forscher (Timothy Dalton), und angeheuerten Helfern wie Ethan versucht sie, das Monster aufzuspüren. Doch die Gefahr ist ihnen näher, als sie denken.
Um 1897 herum eröffnete in Paris das Grand Guignol-Theater und unterhielt sein Publikum vornehmlich mit morbiden, blutigen Schauerstücken; Bram Stoker veröffentlichte im selben Jahr »Dracula«. Nur ca. zehn Jahre vorher trieb der Serienkiller Jack the Ripper in London sein Unwesen, und Robert Louis Stevensons »Dr. Jekyll und Mr. Hyde« erschien; und 1890 legte Oscar Wilde seinen einzigen Roman »Das Bildnis des Dorian Gray« vor. Die heiße Phase der Gothic Novel (ca. 1760-1825) war da eigentlich schon vorbei, trotzdem feierte die Lust am Schön-Schauerlichen ums letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts noch einmal fröhliche Urstände. In dieser Zeit des fin de siècle spielt denn auch John Logans Serie »Penny Dreadful«, in der so ziemlich alles irgendwie zur Ader gelassen wird, was es an schauerromantischen Motiven gibt. Dabei gelingt es den Machern erstaunlich gut, eine Vielzahl an bekannten Figuren und Themen – Dorian Gray, Frankenstein und Van Helsing, Vampirismus, das Phantom der Oper, Werwölfe etc. – mit viktorianischem Zeitkolorit so zu synthetisieren, dass eine konzise, unterhaltsame und nicht überladen wirkende Horror-Fabel rund um die beiden großen »T«, Tod und Triebleben, herauskommt. Der Titel bezieht sich auf die »Penny Dreadfuls«, Groschenromane, die ihren Lesern für ein paar Pennies makabren Lesestoff boten. Die gleichnamige Serie ist allerdings nicht billig gemacht. Sie glänzt mit üppigen Sets, prächtigen Kostümen, schönen Schauplätzen (gedreht wurde vor allem in Dublin, das »viktorianischer« anmutet als London, in dem die Serie angesiedelt ist). Auch wenn die Figuren mehr oder minder nur Klischees bedienen, werden sie von hochkarätigen Darstellern doch passabel zum Leben erweckt.
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