© Niclas Reed Middleton (Das Bodydouble-Model Shelley Michelle in "Prüdes Hollywood")

Prüdes Hollywood – Laster, Lust und Leidenschaft im Film

Doku über den Verlust von Sex in Mainstream-Filmen - bis 7.7. in der arte-Mediathek

Aktualisiert am
10.04.2025 - 17:09:47
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„Sex sells“ stimmt nicht mehr. Im aktuellen Blockbuster-Kino gibt es so wenig Sexszenen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Noch in den 1990er-Jahren gehörten erotische Momente wie selbstverständlich zum Kinoerlebnis. Doch die goldenen Zeiten gewagter Liebesszenen, mit denen Erotikthriller wie „Basic Instinct“ (1992) oder „Eine verhängnisvolle Affäre“ (1987) für Furore sorgten, gehören der Vergangenheit an.

In der Dokumentation „Prüdes Hollywood – Laster, Lust und Leidenschaft im Film“ von Viola Löffler eruieren Filmschaffende und Beobachter, warum das aktuelle Blockbuster-Kino scheinbar wieder verklemmt geworden ist. Hat das mit Moral zu tun? Oder rentierten sich Skandal nicht mehr? Haben Debatten wie #MeToo eine neue Sensibilität gegenüber Sex-Darstellungen mit sich gebracht? Wie ist es in einer solchen Atmosphäre überhaupt noch möglich, Sexszenen zu drehen?

Provokante Sex-Themen werden meist nur noch im Arthouse-Film oder in Serien verhandelt. Die Dokumentation geht deshalb auch der Frage nach, was das Fehlen von Sexszene im Mainstream über die Gesellschaft aussagt. Gesprächspartner sind Joe Eszterhas, der Drehbuchautor von „Basic Instinct“, Catherine Breillat, die in ihren Filmen moralische Vorstellungen über Sexualität immer attackiert und einen Skandal nach dem anderen produziert hat. Und die Intimitätskoordinatorin Ita O’Brien, die darlegt, wie durch ihre Arbeit mutigere, extravagantere und authentischere Sexszenen möglich sind. – Ab 16.

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