Unter dem Schutz des Pseudonyms „Thomas Kuban“ filmte ein Undercover-Journalist im Lauf von mehr als zehn Jahren während Neonazi-Rock-Konzerten mit versteckter Kamera. Kubans grobkörnige, verwackelte Bilder bieten ebenso wie die verzerrte, gleichwohl schmerzlich deutlich vernehmbare Tonspur Einblicke in konspirative Neonazi-Konzerte, zeigen junge Extremisten beim Hitler-Gruß und radikalisierte Musik-Bands, die ihre gewalttätigen Liedtexte vortragen, begeistert aufgenommen vom überwiegend alkoholisierten Publikum. Peter Ohlendorf zeigt diese Szenen in seinem investigativen Dokumentarfilm, in dem er sich mit Kuban (der auch hier unerkannt bleibt) auf eine Reise durch Deutschland sowie mehrere europäische Länder wie Frankreich, Österreich, Italien und Ungarn begibt, um an Kubans einstigen Drehorten erneut zu fragen, warum auf der rechtsextremen „Party-Meile“ über alle Grenzen hinweg immer noch gefeiert werden kann. Seit dem Bekanntwerden der durch die Untergrundorganisation NSU begangenen Morde ist das Thema „Neonazismus in Deutschland“ aktueller denn je; gleichwohl verdankt der Dokumentarfilm seine Wahrnehmung vor allem dem außerordentlichen Engagement seines Regisseurs, der seinen Film ohne Fördergelder finanzierte und die Vorführungen überwiegend selbst organisiert.
- Ab 16.
Blut muss fließen
Dokumentarfilm | Deutschland 2012 | 87 Minuten
Regie: Peter Ohlendorf
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Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2012
- Produktionsfirma
- Filmfaktum
- Regie
- Peter Ohlendorf
- Buch
- Peter Ohlendorf
- Kamera
- Peter Ohlendorf · Thomas Kuban
- Länge
- 87 Minuten
- Kinostart
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- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Dokumentarfilm