Ein ebenso couragierter wie nachdenklich stimmender Dokumentarfilm, der sich kritisch mit den Methoden auseinandersetzt, mit denen die USA den „Krieg gegen den Terror“ führen. Dabei geht es nicht zuletzt um die Interventionen der „United States Joint Special Operations Command“ (JSOC) in Afghanistan, Somalia und dem Irak und um die These, dass deren die Menschenrechte verletzenden Aktionen den Terrorismus und den „Kulturkampf“ zwischen Ost und West eher befeuern, anstatt für Frieden zu sorgen.
- Ab 16.
Schmutzige Kriege - Dirty Wars
Dokumentarfilm | USA 2013 | 83 Minuten
Regie: Rick Rowley
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Filmdaten
- Originaltitel
- DIRTY WARS
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2013
- Produktionsfirma
- Big Noise Films/Civic Bakery
- Regie
- Rick Rowley
- Buch
- David Riker · Jeremy Scahill
- Kamera
- Rick Rowley
- Musik
- David Harrington
- Schnitt
- David Riker · Rick Rowley
- Länge
- 83 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Dokumentarfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Der Krieg gegen den Terror ist bei allem Pathos der USA keiner für die Freiheit. Im Gegenteil: Er trägt, schenkt man der materialreichen und profunden Dokumentation „Schmutzige Kriege – Dirty Wars“ des investigativen Journalisten Jeremy Scahill Glauben, zu einer Aushöhlung der Demokratie bei.
Diskussion
Der Krieg gegen den Terror ist bei allem Pathos der USA keiner für die Freiheit. Im Gegenteil: Er trägt, schenkt man der materialreichen und profunden Dokumentation „Schmutzige Kriege – Dirty Wars“ des investigativen Journalisten Jeremy Scahill Glauben, zu einer Aushöhlung der Demokratie bei. Statt mit Mitteln des Rechtsstaats verschafft sich die Weltmacht demzufolge mittels im Verborgenen agierender Substrukturen umfassende Eingriffsmöglichkeiten. Allen voran die über 1700 konspirativen Interventionen der sogenannten United States Joint Special Operations Command (JSOC) in Afghanistan, Somalia und dem Irak offenbaren auf beklemmende Weise die Herausbildung eines Staates im Staat. Nicht nur die Ermordung Osama bin Ladens, auch Massaker und Hinrichtungen unschuldiger Zivilisten in der afghanischen Provinz gehen auf das JSOC-Konto. Bis heute schweigen zuständige Behörden zu den Menschenrechtsverletzungen oder tun sie lapidar als „Kollateralschäden“ ab.
Unter Obama hat sich, so Scahill, dessen Selbstverherrlichungen in dem
sachlichen Report etwas deplatziert wirken, nichts geändert. Heute sei die Spezialtruppe sogar noch „härter und schneller“. Die fatale Konsequenz: Unverhältnismäßige Gewalt schafft Gegengewalt. Wenn ein muslimischer Vater, dessen Familie aufgrund falscher Annahmen von einer JSOC-Einheit getötet wird, Sympathie für Dschihadisten hegt, wird der Trugschluss hinter einem falschen Kulturkampf deutlich. Ein ebenso couragierter wie nachdenklich stimmender Film.
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