Der Zauberer von Oz 3D

Fantasy | USA 1939/2013 | 102 Minuten

Regie: Victor Fleming

Der wunderbare Filmklassiker in einer außergewöhnlichen Wiederaufführung als aufwändig erarbeitetes 3D-Märchen. Durch die stereoskopische Behandlung wird der Film nicht etwa künstlicher, erstarkt vielmehr zu neuem Leben, weil man sich vor allem auf die Staffelung der Bildelemente im Raum konzentriert hat. Die dreidimensionale Variante der Geschichte der kleinen Dorothy auf der wundersamen Reise in ihre eigene Imagination ist mehr als eine Luxus-Spielerei; sie beweist vielmehr, dass man durch den verantwortungsvollen Umgang mit einer neuen Technik Altes sehr wohl bewahren kann. - Sehenswert ab 10.
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Filmdaten

Originaltitel
THE WIZARD OF OZ
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1939/2013
Produktionsfirma
MGM
Regie
Victor Fleming
Buch
Florence Ryerson · Edgar Allan Woolf · Noel Langley
Kamera
Harold Rosson
Musik
Herbert Stothart
Schnitt
Blanche Sewell
Darsteller
Judy Garland (Dorothy) · Frank Morgan (Professor Marvel/Zauberer von Oz) · Ray Bolger (Hunk/Vogelscheuche) · Bert Lahr (Zek/der ängstliche Löwe) · Jack Haley (Hickory/Zinnmann)
Länge
102 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 10.
Genre
Fantasy | Literaturverfilmung | Musical
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Die Bonusmaterialien stützen sich weitgehend auf den reichhalten, mehr als 16-stündigen Fundus der 2D "Ultimate Collector's Edition" (2009) [Näheres dazu siehe im Eintrag der online-Datenbank]. Mit dabei ist u.a. der Audiokommentar mit Sydney Pollack und Filmexperte John Fricke, eine isolierte Tonspur mit der Musik und den Geräuschen, die speziell für die 3D-Ausgabe produzierte Dokumentation "Das 'Making-of' des wunderbaren 'Der Zauberer von Oz'" (69 Min.). Nicht enthalten ist die in der "Ultimate Collector's Edition" präsentierte Featurrette über die Restaurierung des Films. Die Edition ist mit dem Silberling 2013 ausgezeichnet.

Verleih Blu-ray
Warner (FF, dts-HDMA engl., DD5.1 dt.)
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Diskussion
Die wenigen hundert Zuschauer, die sich in den letzten Wochen in die Kinoauswertung von „Der Zauberer von Oz 3D“ verirrten, sind absolut nicht repräsentativ für die Bedeutung dieses wunderbaren Filmklassikers und seiner sensationellen Wiederaufführung. Man könnte freilich darüber unken, dass Warner Bros. anlässlich des 75. Geburtstags des Films für den deutschen Start nicht mehr als eine Handvoll DCP-Kopien vorgesehen hat. In den USA wurde die 3D-Version von Victor Flemings Kinderbuch-Adaption mit einem groß angelegten IMAX-3D-Happening gestartet – und lockte prompt eine halbe Million Zuschauer in die Kinos. Dabei war die Konvertierung des Fantasy-Musical eine ebenso „künstliche“ Angelegenheit wie etwa die von James Camerons „Titanic“ oder Disneys „Der König der Löwen“. 16 Monate wurden dafür gebraucht, um das Filmmaster in 8K zu scannen die plastische Dreidimensionalität der Bilder quasi Frame für Frame herauszuschälen. Verantwortlich war dafür die Firma „Prime Focus“, die sich jüngst bei Baz Luhrmans „The Great Gatsby“ und Alfonso Cuaróns „Gravity“ auszeichneten und insgesamt über 1300 Spezialisten in Los Angeles und Mumbai verfügt. Sie konnten sich dabei bereits auf die Restaurierungsarbeiten stützen, die anlässlich der Blu-ray-Ausgabe des Films 2009 zum 70. Jubiläum des Films ins Werk gesetzt wurden. Das ist eine Menge Aufwand für einen Film aus dem Jahr 1939, der von Sam Raimi in einer genuinen 3D-Blockbusterproduktion gerade wiederbelebt wurde. Doch der Aufwand hat sich dennoch gelohnt. Durch die stereoskopische Behandlung wird der teilweise schwarz-weiße, teilweise in Dreistreifen Technicolor gedrehte Film nicht etwa künstlicher, über die Maßen weich gezeichnet oder dem Charme der alten Zeit beraubt. Er erstarkt vielmehr zu neuem Leben, weil die 3D-Konverteure allzu große Verformungen der Gesichter vermieden und sich auf die Staffelung der Bildelemente im Raum konzentriert haben. Die dreidimensionale Variante der Geschichte der kleinen Dorothy auf der wundersamen Reise in ihre eigene Imagination ist mehr als eine Millionen Dollar schwere Luxusspielerei. Sie ist vielmehr der Beweis dafür, dass man durch den verantwortungsvollen Umgang mit einer neuen Technik Altes sehr wohl bewahren kann. Denn egal ob in 2D oder 3D, im Kino oder zuhause: Die roten Schuhe von Dorothy werden weiterhin funkeln.
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